…dass es in Sasel ein Außenlager des KZ Neuengamme gab?
SASEL Der Gedenkstein an der Straßenkreuzung Petunienweg / Feldblumenweg in Sasel, 1986 aufgestellt von Schülern des Gymnasiums Oberalster, erinnert an das Leiden der Menschen, die hier untergebracht waren. In einem begleitenden Schülerprojekt wurden die Fakten zur Existenz des KZ-Außenlagers sowie der Lebensbedingungen der Inhaftierten recherchiert und dokumentiert. Hierbei entstand aus der Erinnerung eines Zeitzeugen auch eine Handskizze zum Standort des Lagers, das sich nördlich des Feldblumenwegs und westlich des Aalkrautwegs befand.
Als Außenlager des KZ Neuengamme war das KZ Sasel von August 1944 bis Mai 1945 ein Frauenlager, in dem etwa 500 überwiegend polnische Jüdinnen inhaftiert waren. Die Frauen mussten unter anderem schwerste Arbeiten bei der Erstellung von Behelfsunterkünften in Poppenbüttel und Wandsbek und der Herstellung von Betonplatten aus Trümmerschutt verrichten. Bevor das Lager am 5. Mai 1945 von britischen Soldaten befreit wurde, starben mindestens 35 Häftlinge an Hunger, Krankheit, Misshandlung und Erschöpfung. Sie wurden auf dem Bergstedter Friedhof beigesetzt, ihre Namen und Häftlingsnummern trägt eine Stele an der Bergstedter Kirche. Am 27. Januar, dem internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, findet jährlich eine durch den Verein „Begegnungsstätte Poppenbüttel e.V.“ organisierte Gedenkveranstaltung statt. (md)
Last modified: 10. Februar 2021