Ob Flexdruck, Flockdruck oder Siebdruck, die Beschriftung von Textilien ist weiterhin sehr gefragt
HAMBURG Rückennummer, Namen, Sponsor oder das Vereinswappen. Wer Beschriftungen oder Zeichen auf seinem Trikot haben möchte, kommt am Flexdruck, Flockdruck oder Siebdruck nicht vorbei. Was unterscheidet diese Techniken – und wie kommt die Rückennummer auf das Trikot?
Das wohl älteste und früher am häufigsten verwendete Verfahren der Textilbranche ist der Siebdruck. Ein Schablonendruckverfahren, bei dem die Farbe, mit Hilfe eines Siebes, direkt auf das Produkt aufgetragen wird.
Der Flexdruck und der Flockdruck unterscheiden sich lediglich in den Materialien, die auf das Produkt übertragen werden. Beim Flexdruck wird zuerst eine Folie gedruckt. Hierbei wird ein Schneideplotter eingesetzt. Mit einem computergesteuerten Messer können die Konturen des gewünschten Motivs auf eine Folie platziert werden. Beim „Entgittern“ muss das Motiv anschließend in Handarbeit fertiggestellt werden. Hierbei werden überflüssige Folienteile entfernt. So erhält man ein Motiv auf einer transparenten Trägerfolie, das anschließend mithilfe einer Druckpresse auf dem Kleidungsstück platziert werden kann. Die Presse arbeitet mit Hitze und Druck und jeder Vorgang dauert um die 15 Sekunden. Abschließend wird die Trägerfolie abgezogen und man hat sein Flexbedrucktes Kleidungsstück.
Beim Flockdruck ist das Verfahren ähnlich. Hier benutzen die Produzenten keine Flexfolie, sondern Flockfolie, die sich samtig weich anfühlt, da sie aus vielen, senkrecht stehenden Fasern besteht.
Anke Wulff ist Inhaberin von Wulff Flock in Poppenbüttel. Seit Ende 2017 ist sie selbstständig und beflockt und bedruckt die Trikots der Mannschaften unserer Region. Duwo 08, der Poppenbütteler SC und TSC Wellingsbüttel waren schon Kunden bei der 58-Jährigen. „Anfangs wollte ich das Geschäft nur hobbymäßig führen, aber wie es manchmal so ist, wurde mein Hobby zum Hauptberuf“, berichtet die ehemalige Handballspielerin. Anke Wulff nimmt sich viel Zeit für persönliche Beratung. Das sei ihr Schlüssel zum Erfolg.
Hobby wird zum Hauptberuf
Über die Jahre hat Wulff eine Menge Erfahrung gesammelt. In Sachen Flock mache ihr niemand etwas vor: „Ich arrangiere zu 99 Prozent Flexdruck und zu einem Prozent Flockdruck. Siebdruck gibt es kaum noch. Dieses Verfahren lohnt sich nur bei sehr großen Bestellmengen, weil es dann die günstigste Variante ist. Ich gebe diese Aufträge dann an einen Partner weiter“, so Wulff. Im Laufe der Zeit habe sich im Flexdruck erstaunlich wenig verändert, meint die Expertin. Lediglich die Herstellungszeit sei durch neue Turboflexfolien deutlich schneller geworden. (jc)
Last modified: 23. März 2022