2G oder 3G – das ist nun auch in unserer Region die große Frage
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Seit dem 28. August haben Gastronomiebetriebe und Fitness-Studios in der Stadt die Möglichkeit, zwischen dem 3G Modell (geimpft, genesen, getestet ) oder der 2G-Option (geimpft, genesen) zu entscheiden. Je nach Publikum und Zielgruppe besteht damit die Möglichkeit, wieder mehr Gäste zu empfangen, denn bei der 2G-Option entfallen zum Beispiel Abstandsregeln und Sperrstunde. Doch wer darf jetzt bei uns noch ins Restaurant oder zum Sport?
Von Stephanie Rutke
Die Möglichkeit, die in Hamburg geschaffen wurde, wird kontrovers diskutiert. Während die einen eine Spaltung der Gesellschaft und Ausgrenzung einzelner befürchten, fordern andere ihre Grundrechte zurück.
Der Senat begründet seine Entscheidung, eine 2G-Option einzuführen, mit der Tatsache, dass mittlerweile mehr als 60 Prozent der Hamburger vollständig gegen Corona geimpft sind. Somit erkranken sie in aller Regel selbst nicht mehr schwer, stecken andere nur noch selten an und spielen für das aktuelle Infektionsgeschehen keine nennenswerte Rolle mehr. „Beschränkungen müssen verhältnismäßig sein und dürfen nur so lange aufrechterhalten bleiben, wie sie zur Pandemiebewältigung erforderlich sind“, betont der Senat. Wer sich für das 3G-Modell entscheidet, muss weiter die erforderlichen Beschränkungen wie zum Beispiel Abstandsregeln, Maskenpflicht, Sperrstunde, Quadratmeter- oder Personenzahlbeschränkungen in Kauf nehmen.
Bei 2G gelten keine Abstandsregeln
Mit der 2G-Option gibt es für Gastronomen, Veranstalter und ihre Gäste weniger strenge Bedingungen: Abstandsregeln entfallen, Tische und Räumlichkeiten können voll ausgelastet werden und es gilt keine Sperrstunde mehr. Möglich ist das aufgrund des deutlich niedrigeren Ansteckungsrisikos, wenn nur Geimpfte und Genesene daran teilnehmen. Ungeimpfte haben ein deutlich höheres Ansteckungsrisiko und auch, wer einen negativen Coronaschnelltest vorlegt, kann eine Übertragung des Virus nicht ausschließen. Für diejenigen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen, bedeutet die 2G-Option allerdings den Verzicht auf Restaurant-, Konzert- oder Clubbesuche.
Im Walddörfer Sportverein bleibt es vorerst bei der 3G-Regelung. Eine abschließende Erklärung des Vorstandes steht noch aus. Mitglieder zeigen ihren Impfausweis oder das Testergenis, bevor das Training beginnt. Auch im Fitnessstudio Royal Sports Spirit bleibt es bei der 3G-Regel. „Wir haben ein gut funktionierendes Hygeniekonzept und wir möchten niemand, der sich nicht impfen lassen darf oder kann, ausschließen“, sagt Oliver Hofstätter, stellvertretender Clubmanager.
Gastronomen setzen auf 3G
Die „Kastanie“ in Duvenstedt zählt zu den Traditionsrestaurants in der Region. „Wir bleiben zunächst bei 3G“, sagt Inhaber Michael Weingartner. „Wir möchten keine Gäste ausschließen.“ Zurzeit finden coronabedingt eher kleine Veranstaltungen statt und es soll allen möglich sein, gemeinsam einen Geburtstag oder eine Konfirmation zu feiern. Testmöglichkeiten gibt es direkt vor Ort.
In der „Trattoria Brunello“ in Poppenbüttel bleibt es ebenfalls bei 3G. „In den vergangenen Monaten haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Gäste haben sich an die Vorgaben gewöhnt, das Team ist routiniert in der Einhaltung der Vorschriften und es gab bisher keinen Zwischenfall bei uns“, erklärt Thomas Ross, operativer Geschäftsführer. Um die Gäste auch im Frühherbst mit genügend Abstand zu platzieren, nutzt das Brunello die überdachte, beheizbare Sonnenterrasse. „Als Gastgeber möchten wir unsere ungeimpften Gäste nicht ausschließen“, so Ross.
Im Volksdorfer Kino Koralle hat sich Betreiber Hans-Peter Jansen entschieden, es vorläufig bei der 3G-Regelung zu belassen, solange es kostenlose Coronatests gibt.
Die 2G-Option ist für Clubs und Kneipen interessant. 270 Betreiber haben sich am ersten Wochenende, an dem die neuen Regeln galten, in Hamburg für diesen Weg für ihre Gäste entschieden.
Last modified: 1. September 2021