So reagiert die Stadt – So sollten Bürger vorbereitet sein
HAMBURG Im Zuge der Energiekrise haben viele Menschen Sorge vor einem Blackout, dem kompletten Stromausfall. Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario und welche vorsorgenden Maßnahmen sollte jeder Einzelne nach Möglichkeit treffen?
Von Matthias Damm
Sollte die Stromversorgung ausfallen, wird klar, wie sehr wir von elektrischer Energie abhängig sind. Das Telefon ist tot, Licht und Aufzüge funktionieren nicht, warmes Wasser fehlt, die Heizung springt nicht an. Computer, Bankautomaten und Zapfsäulen streiken, die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass alles funktioniert. Jetzt lehrt uns die aktuelle Lage der Energieversorgung, auch das Gegenteil ins Kalkül zu ziehen.
So würde die Stadt die Lage managen
„Bei dem Szenario eines großflächigen, lang andauernden Stromausfalls nehmen der Zentrale Katastrophendienststab der Innenbehörde und die Regionalen Katastrophenstäbe der Bezirke ihren Dienst auf, um den Auswirkungen eines Blackouts eine koordinierende Struktur der Aufgabenbewältigung gegenüberzustellen. Hierfür wird eng mit dem für die Versorgungssicherheit der Stadt mit Strom zuständigen stadteigenen Betrieb Stromnetz Hamburg kooperiert“, so Daniel Schaefer, Pressesprecher der Innenbehörde. Allerdings, so die Einschätzung des Katastrophenschutzes, sei ein großflächiger Stromausfall in Hamburg kaum vorstellbar, da Hamburg über mehrere Versorgungsleitungen an das überregionale Netz angebunden ist. Oberstes Ziel sei immer, die Versorgung schnellstmöglich wiederherzustellen. Stromnetz Hamburg habe für den Fall des Blackouts zudem erhebliche Anstrengung unternommen, um auch ohne Stromversorgung die Aufrechterhaltung des eigenen Betriebs und der Kommunikation zu garantieren, so Schaefer. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Krankenhäuser sind mit Notstromaggregaten und Kraftstoffreserven auf Stromausfälle vorbereitet, mobile Netzersatzgeräte der Stadt unterstützen eine Versorgung.
Das können die Bürger tun
In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Was jeder Einzelne im Rahmen seiner Möglichkeiten tun kann, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf seiner Internetseite und in Broschüren zusammengestellt.
Besonders wichtig ist demnach die Versorgung mit Wasser, denn ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur etwa vier Tage ohne Wasser. 14 Liter Mineralwasser oder Fruchtsäfte pro Person und Woche werden empfohlen, dazu haltbare Lebensmittel, die man auf einem Campingkocher erhitzen, oder im Zweifel auch kalt essen kann. Von großer Bedeutung ist aber auch zu wissen: was ist eigentlich passiert und wie geht es weiter? Für aktuelle Informationen in einer Notsituation sorgt ein batteriebetriebenes Radio, oder besser ein Kurbelradio, das auch als Taschenlampe und Stromversorger für ein Handy dienen kann. Kerzen, Streichhölzer und Hygieneartikel sollten ebenfalls parat liegen.
Tipps für den Ernstfall Die wichtigsten Tipps und Checklisten zur Vorbereitung auf Notfallsituationen finden Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: www.bbk.bund.de. Unter anderem erfährt man anschaulich, wie man sinnvoll Vorräte anlegt, welches Notgepäck und welche Dokumente man im Ernstfall griffbereit haben sollte und auch, wie man ohne Strom kochen kann. Viele Tipps eignen sich nicht nur für Stromausfall, sondern beispielsweise auch bei Unwetter.
Last modified: 4. November 2022