Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Was darf nach Corona bleiben?

30. Juni 2021

ALSTERTAL/WALDDÖRFER Die Corona-Pandemie hat unser Leben in den vergangenen Monaten verändert. Homeoffice statt Büro, Abende auf der Couch statt Kino, essen gehen oder Freunde treffen. Geschlossene Geschäfte statt Shopping-Bummel am Wochenende. Und nun? Anja Krenz und Stephanie Rutke haben Menschen aus unserer Region gefragt, wie es weitergehen soll.

Einige haben die vergangenen Monate als Entbehrung empfunden. Vieles aus dem sonst normalen Leben gab es nicht mehr. Doch war wirklich alles schlecht? Nein, sagen nicht wenige und können einigen Folgen der weltverändernden Pandemie durchaus auch etwas Positives abgewinnen: Entschleunigung, das Besinnen auf das Wichtige, gute Gespräche, weniger Stress, Anteilnahme, Solidarität, mehr Zeit für die Familie, längere Gespräche mit Nachbarn, die man vorher kaum kannte. Was darf aus Ihrer Sicht bleiben? Schreiben Sie uns: redaktion@heimatecho.de

Marcus Smeddnick Corona Umfrage

„Disziplin und geordnete Abfolge“
Was bleiben sollte, sind die Abstandsregeln im Supermarkt, an die wir uns gewöhnt haben. So fährt einem an der Kasse niemand mehr den Einkaufswagen in die Kniekehle. Positiv finde ich auch die Disziplin und die geordnete Abfolge beim Schlangestehen, das ist ein bisschen wie in England. Und ich empfinde es als sehr angenehm, im Café oder im Restaurant vom Personal zum Tisch begleitet zu werden. Das ist ein bisschen, wie hofiert werden.
Markus Smeddinck (57), Lemsahl-Mellingstedt

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„Weniger Autos unterwegs“
Ich habe es genossen, dass viel weniger Autos unterwegs waren. Was können wir als Gesellschaft also mitnehmen in Bezug auf das Mobilitätsthema. Wie weit weg muss ich, damit ich Freizeitaktivitäten genießen kann? Früher hat man so gut wie nie Familien mit Kindern im Wittmoor gesehen. Ich empfinde es als Bereicherung, wenn man nicht irgendwo hinfliegt, um sich gut zu fühlen. Man kann sich auch hier zu Hause wohlfühlen. Generell: weniger Konsum!
Maike Andersson (58), Biologin aus Lemsahl-Mellingstedt

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„Back to nature“
Bleiben sollte der Respekt vor anderen, das Abstandhalten. Dann: dass man die Qualität des Lebens einfach schätzt, weil es durch Außergewöhnliches ganz anders kommen kann, als man denkt. Zudem:
Deutschland als Urlaubsort entdecken. Man muss nicht immer so weit fliegen, kann in seiner Umgebung Faszinierendes finden. Die Entschleunigung kam der Gesellschaft zugute – mehr Ruhe finden und überdenken, was man vielleicht nicht mehr braucht, obwohl man dachte, man muss es unbedingt haben.
Ingo Sobisch (57), Geschäftsführer der action group GmbH aus Grande

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„Schnelle Entscheidungen“
Ich habe die Idee, dass die Regierung weiterhin schnelle Entscheidungen treffen kann, wenn es darauf ankommt und sinnvoll ist. Es wäre schön, wenn sich das auch mal auf den Umweltschutz beziehen würde. Damit meine ich, dass nicht so viel produziert wird, dass man endlich mal merkt, dass man nur die Bedürfnisse befriedigt und nicht immer alle Wünsche! Dass jeder wieder ein bisschen natürlicher lebt und mal rekonstruiert, was er wirklich braucht und was wirklich wichtig ist.
Heidi Lengwenus (53), Tagesmutter aus Berne

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„Keine Flugzeuge mehr“
„Ich fand es gut, dass man keine Flugzeuge mehr hörte, die sich von jetzt auf gleich irgendwo anders hinbeamen… Dazu gehört für mich nicht nur die Umweltbelastung, sondern auch diese Schnelllebigkeit. Ich wünsche mir Entschleunigung!“
Barbara Stobbe (57), Erzieherin aus Berne

Last modified: 30. Juni 2021

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