Niclas Heins (CDU) zu Gast in der Heimat-Echo-Redaktion
POPPENBÜTTEL Seit eineinhalb Jahren gehört er der Bezirksversammlung an und er sprüht vor Tatendrang: Der CDU-Politiker Niclas Heins (28) geht gerne dorthin, wo unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Was ihn bewegt und dass er sich mehr Engagement in der Politik wünscht, hat er bei seinem Besuch in der Redaktion des Heimat-Echo erzählt.
Von Marius Leweke
Aus einem politisch aktiven Elternhaus stammend, mit 16 Jahren in die Junge Union eingetreten und knapp zehn Jahre später Mitglied der Bezirksversammlung. Ist der Weg zum Berufspolitiker vorgezeichnet? Niclas Heins lächelt. Nein, er habe aktuell kein Interesse, sein Hobby Politik zum Hauptberuf zu machen. Ihn reizt es mehr, nahe am Bürger an den Themen zu arbeiten, die das direkte Umfeld betreffen. „Vor Ort kann ich unmittelbar etwas erreichen“, sagt Niclas Heins.
„Vermitteln liegt mir“
Er sitzt in drei Ausschüssen, in denen Themen durchaus kontrovers diskutiert werden: dem Regionalausschuss Walddörfer, dem Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft und als stellvertretendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Gerade wenn es um Kinder und Jugendliche geht, sieht Niclas Heins auch in den, im Vergleich zu anderen Teilen des Bezirks, wohlhabenderen Walddörfern Bedarf für städtisch finanzierte Einrichtungen. „Auch privilegierte Stadtteile brauchen ein vernünftiges Angebot an Spielplätzen und Jugendzentren“, sagt er. „Die Jugend- und Sozialarbeit ist trotz Sonderhilfen unterfinanziert.“ Dabei seien offene Treffpunkte und Freiräume für Kinder, Jugendliche und Familien für den sozialen Zusammenhalt wichtig.
Das Ehrenamt muss gestärkt werden
Gerade in diesem Bereich will der junge Bezirkspolitiker seine Stärke ausspielen. „Vermitteln liegt mir.“ Es dürfe nicht darum gehen, unterschiedliche Gruppen – etwa auch Geflüchtete und Alteingesessene – gegeneinander auszuspielen, sondern unterschiedliche Interessenlagen abzuwägen, auszugleichen und schließlich alle Betroffenen mitzunehmen. „Das muss eine christliche Partei als ihre Kernaufgabe sehen.“ Dazu gehört es seiner Meinung nach, die lokale Wirtschaft stärker ins Boot zu holen und das Ehrenamt zu stärken – inklusive intensiverer Mitarbeit bei politischen Entscheidungen.
Mehr Autonomie für die Bezirke
Dass das Engagement auf lokaler Ebene verbesserungsfähig wäre, liegt laut Niclas Heins (und seiner Partei) nicht nur an den Bürgern. „Der aktuelle Senat zentralisiert viele Entscheidungen, ohne die Gegebenheiten vor Ort adäquat zu berücksichtigen.“ Als Beispiel nennt er die Mobilitätspolitik, die stärker auf innerstädtische Probleme zugeschnitten ist als auf die Regionen Alstertal und Walddörfer, wo beispielsweise die Abschaffung von Parkplätzen dem lokalen Einzelhandel ungleich stärker schadet. „In Lemsahl-Mellingstedt, Duvenstedt oder Volksdorf bleibt die Kundschaft weg, wenn es keine Parkplätze gibt.“ Darum würde er sich über „stärkere Bezirke freuen“.
Politik für den Bürger erlebbar machen
Man müsste ohnehin viel proaktiver das Feedback der Bürger einfordern und die Beteiligung niedrigschwellig halten, so Heins, „und Politik erlebbar machen“. Ihm selbst macht es Spaß, mit Passion, Hartnäckigkeit und durchaus auch Humor in Ausschusssitzungen und Bezirksversammlung zu gehen und die Möglichkeit wahrzunehmen, mitzugestalten.
Top-Themen im Bezirk
Was Niclas Heins besonders beschäftigt
- Sozialen Zusammenhalt festigen
- Mehr Geld für die Jugendarbeit
- Weniger Ideologie in der Mobilitätspolitik
Zur Person Niclas Heins, Jahrgang 1994, gehört seit 1. April 2021 der Bezirksversammlung Wandsbek an. Der Volksdorfer gehört dem Kreisvorstand Wandsbek der CDU an und ist Kreisvorsitzender der Jungen Union Wandsbek. Außerdem arbeitet er im Vorstand der AG Hamburg der Deutsch-Israelischen Gesellschaft mit. Der gelernte Schifffahrtskaufmann arbeitet als Prokurist bei einem Volksdorfer Immobilienmakler. Privat reist er gerne und liebt mediterrane Küche, vor allem die israelische.
Last modified: 7. Dezember 2022