Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) geht von mehr als 5 Milliarden Euro aus – Fortsetzung Seite 1
Alstertal/Walddörfer Um finanzielle Engpässe zu überbrücken, stellten 1000 Betroffene Anträge auf Stundung der Mieten – die Rede ist von einem Volumen von mehr als 30 Millionen Euro. „Die Zahlen machen deutlich, wie sehr die Corona-Pandemie unser Wirtschaftsleben weiter herausfordert. Unsere vielen Hamburger Hilfsprogramme, allen voran die Soforthilfe und die steuerlichen Hilfen, kommen an. Im Herbst werden sie alles in allem die fünf Milliarden Euro Marke überschreiten“, sagt Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zur hamburgweiten Lage. Mit Hochdruck arbeite man am Start des Hamburger Stabilisierungsfonds, der mittleren Unternehmen der Stadt Unterstützung biete, die nicht unter das Dach des Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes fallen.
Andreas Dressel übt
Kritik an Hilfe vom Bund
An den Überbrückungshilfen des Bundes übt Andreas Dressel indes deutliche Kritik. Diesbezüglich sei noch erheblich Luft nach oben, offensichtlich seien die Hürden für viele Betroffene zu hoch. Hier sei der Bund in der Pflicht nachzusteuern, damit diese Hilfe „kein Rohrkrepierer“ werde, wie er es nennt. Sie bleibe hinter den Erwartungen deutlich zurück. Bis dato wurden in Hamburg rund 2.000 Anträge gestellt und 921 im Volumen von 16,5 Millionen Euro bewilligt.
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann betont: „Die Corona-Pandemie hat gezeigt: Hamburg handelt und hilft. Mit unseren Hilfsprogrammen konnten wir viele Menschen in der Stadt unterstützen. An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an die Hamburgische Investitions- und Förderbank. Doch Corona ist noch nicht vorbei. Besonders kleine innovative Betriebe oder Start-ups sind weiterhin auf unsere Hilfe angewiesen. Gerade in Zeiten der Krise müssen wir auf Kreativität und Innovationskraft setzen“, so der Wirtschaftssenator.
Um den Zukunftsherausforderungen begegnen zu können, spiele das innovative Potenzial einer Region eine große Rolle. Da sei jeder Cent gut angelegt. „Und mit dem Corona Recovery Fonds, der noch bis Ende November beantragt werden kann, haben innovative Startups und wachstumsorientierte Mittelständler weiterhin die Möglichkeit unterstützt zu werden“, so Westhagemann.
Auch Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda meldet sich beim Thema zum Wort und attestiert sich und der Stadt gute Arbeit in der Krise: „Bereits wenige Tage nach dem Lockdown haben wir die ersten Hilfen für Künstlerinnen und Künstler und Kreative ausgezahlt. Wir haben außerdem von Anfang an daran gearbeitet, kulturelle Orte und Infrastrukturen zu stützen. Das macht es jetzt möglich, mit unseren Hilfen den Neustart des kulturellen Lebens zu fördern. Wo immer es möglich ist, wollen wir die Corona-Hilfen dafür einsetzen, dass künstlerische Produktion und kulturelles Erleben stattfinden“, betont er. Denn: Die beste Hilfe sei die, die Kultur weiter erlebbar mache und Künstlerinnen und Künstler und die vielen Kreativen in der Stadt weiter ihre – so Brosda – „dringend notwendige Arbeit machen lässt“. Dabei war und sei es das Anliegen, die Unterstützung im engen Dialog mit der Szene möglichst zielgerichtet zu leisten. „Dem ist es auch zu verdanken, dass wir bei dem derzeitigen Neustart der Kultur weiter auf eine sehr vielfältige und lebendige Kreativszene aufbauen können“, so Brosda. Der Kultursenator verspricht: „Wir werden weiter genau schauen, wo Hilfen notwendig sind und entsprechende passgenaue Programme für die Kultur entwickeln. Wir tun das, damit Hamburgs Kunst- und Kreativszene möglichst gut durch diese Zeit kommt.“ (sho)
Last modified: 9. September 2020