Klima-Aktionstag an der Stadtteilschule Walddörfer am 1. April
VOLKSDORF Der Klimawandel ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Die Erderwärmung nimmt stetig zu, die Meeresspiegel steigen, extreme Wetterlagen häufen sich. Damit auch künftige Generationen gut leben können, muss jetzt etwas getan werden. Die Schüler in den Walddörfern sind aktiv dabei: Ein Klima-Aktionstag und Blütensaaten für die Gärten stehen auf dem Programm.
Von Stephanie Rutke
Die Stadtteilschule Walddörfer veranstaltet am 1. April einen Klima-Aktionstag, an dem sich alle Klassen beteiligen. Seit zwölf Jahren gibt es an der Schule die Klima-AG, die jetzt aufgrund der gelockerten Corona-Regelungen am Freitag, 1. April, einen großen Klima-Aktionstag für die gesamte Schule veranstaltet.
Klimaschutz statt Unterricht
Es findet kein regulärer Unterricht statt, sondern jeder Jahrgang wird klassenweise ein individuelles Programm im Zusammenhang mit dem Thema „Klima & Klimaschutz“ erleben.
An der Stadtteilschule Walddörfer wird gehandelt: Mit einem Klimaschutzplan sollen die CO2-Emissionen an der Schule gesenkt werden. Mit dem regelmäßig jährlich wiederkehrenden Klima-Aktionstag wird die gesamte Schulgemeinschaft für das Thema sensibilisiert und die Wichtigkeit von Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer wieder ins Bewusstsein gerufen.
Am Klima-Aktionstag beschäftigen sich die fünften Klassen auf Gut Karlshöhe mit dem Thema „Ökologischer Fußabdruck“. Die Sechstklässler erleben den Hofkreislauf auf dem Wohldorfer Hof und sind mit Keschern im Duvenstedter Brook unterwegs. In der Natur gibt es viel zu entdecken. Für die älteren Schüler stehen Recycling, nachhaltige Landwirtschaft und Stadtentwicklung auf dem Programm.
Saaten für blühende Gärten
Am Freitag, 1. April, werden Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 c des Walddörfer Gymnasiums im Zentrum Tüten mit Blumensamen für den Garten verteilen. Mit dieser Aktion soll den Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und weiteren von Nektar und Pollen lebenden Tieren ein breiteres Nahrungsangebot in Volksdorf gemacht werden.
Einmal wöchentlich ist die Klasse 9c zu Besuch im Museumsdorf, um dort unter Anleitung zweier Volksdorfer Imker, Holger Piper und Jürgens Peters, möglichst viel über die Bienen zu lernen und ein eigenes Volk zu betreuen.
Die Schüler haben im Spätsommer die Bienen beobachtet, wie sie Nektar aus den Blüten saugen, der dann im Volk zu Honig verarbeitet wird. Die Bienen sammeln Pollen, den sie gut sichtbar zu ihrem Volk transportieren, um später damit die Bienenlarven zu füttern.
Kein Honig ohne Bienen
Dass es ohne Bienen keinen Honig gibt, weiß jedes Kind, aber welchen Wert die Bienen für die Natur und somit auch für die Menschheit durch die Bestäubung der Pflanzen haben, ist vielen nicht bekannt. An der Bestäubung nehmen verschiedene Insekten teil. Den wichtigsten Beitrag zur Bestäubung der Obstblüte leisten die Honigbienen, weil sie den Winter als Volk im Bienenstock überlebt haben.
Zunächst ist das Volk noch sehr viel kleiner, als es im letzten Sommer war und braucht nun Weiden und Frühjahrsblumen in unseren Gärten, um möglichst stark zu werden, wenn es an die Bestäubung der Obstbäume geht.
Aber auch die Hummeln und Wildbienen, die nicht als Volk überwintern, sind wichtig für die Bestäubung. Hummeln können auch an Tagen ausfliegen, wenn es für die Honigbienen noch viel zu kalt ist, und unter den Wildbienen gibt es Unterarten, die sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert haben, die ohne sie aussterben würden. All das wurde bei der Zusammenstellung der Blumensaaten berücksichtigt.
Kooperation mit dem Museumsdorf
Die Verteilung der Samentüten ist eine Gemeinschaftsaktion des Museumsdorfes, des Walddörfer Gymnasiums und der Gärtnerei Piepereit. Die Kooperation zwischen dem Museumsdorf und dem Gymnasium knüpft an das Goofy Projekt des letzten Schuljahrs an. Damals war es nur eine Schulklasse, die ins Museumsdorf kam, in diesem Schuljahr sind es alle sechs 9. Klassen. Eine betätigt sich mit Gartenarbeit, eine andere mit Feldarbeit, weitere mit den Rindern, den Schafen und Ziegen und den Hühnern und die Klasse 9c mit den Bienen.
„Wir verstehen diese Aktion auch nur als einen Anstoß, den eigenen Garten möglichst bieenfreundlich zu gestalten“, erklärt Jürgen Peters. „Wenn Sie mehr tun wollen, wäre es gut, Zwiebeln von Krokussen und anderen Frühblühern in die Erde zu bringen, aber auch Herbstblumen zu pflanzen, die den Bienen die Möglichkeit geben, Pollen für den Winter zu sammeln.“ Die Klimakrise zeigt, dass wir lernen müssen, im Dialog mit der Natur zu leben. Dazu möchte das Kooperationsprojekt des Museumsdorfes mit dem Walddörfer-Gymnasium einen Beitrag leisten. Gartenbesitzer können es unterstützen.
Diese Blüten mögen Bienen Wer Biene, Hummel und Co. im heimischen Garten etwas Gutes tun möchte, sät Astern oder Phacelia, Katzenminze, Thymian, Kornblume oder Lavendel aus. Auch Krokus, Primel oder Fette Henne eignen sich hervorragend. Die Insekten freuen sich über die Blüten genauso wie der Gärtner über das bunte Blütenmeer.
Last modified: 30. März 2022