Die JUNGE KOLUMNE von Lara (12) und Ben (16) aus Poppenbüttel
„Am 27. Januar war ich auf meiner ersten Demonstration zusammen mit meiner Mutter. Sie wurde von Schülern vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium organisiert, weil irgendjemand im Oktober 2022 über 100 Nazizeichen an die Schulgebäude geschmiert hat. Ich frage mich, warum jemand so etwas tut?! Mein Bruder geht an diese Schule und fand es ganz schrecklich. Er hat mir dann mit Mama erklärt, was diese Hakenkreuze überhaupt sind und was sie bedeuten. Ich bin erst 11 Jahre alt und gehe in die 5. Klasse. Wir hatten dieses Thema im Unterricht noch nicht. Deshalb weiß ich auch nicht, was das Wort „Faschismus“ bedeutet, das auf einigen der Plakate und Banner stand. Aber im Religionsunterricht hatten wir gerade erst das Thema Kinderrechte. „Alle Kinder sollen gleich behandelt werden.“ „Kein Kind soll benachteiligt werden.“ „Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt.“ „Jedes Kind hat das Recht, eine Religion frei zu wählen.“ Warum soll das also bei Erwachsenen anders sein?
Obwohl es ganz schön kalt war sind wir zum Treffpunkt beim AEZ gegangen. Da waren viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit selbstgemachten Schildern und Plakaten. Es gab ein Auto, dass mit lauter Musik ganz vorne gefahren ist und zwei Mädchen der Schule haben zwischendurch durch ein Mikrofon gesprochen und erzählt, warum wir demonstrieren. Die Polizei hat uns mit Autos und Motorrädern begleitet und die Straßen für uns abgesperrt. Wir haben den ganzen Verkehr rund ums AEZ aufgehalten! Fußgänger haben Fotos und Videos von uns gemacht und viele Menschen sind ans Fenster gekommen, weil wir ganz schön laut waren. Aber das wollten wir auch: laut sein und zeigen, was wir nicht richtig finden.
Last modified: 15. Februar 2023