Prof. Dr. Ernst von Dobschütz ist neuer Ärztlicher Direktor des evangelischen Amalie Sieveking Krankenhauses
VOLKSDORF Professor Dr. Ernst von Dobschütz ist neuer Ärztlicher Direktor des Ev. Amalie Sieveking Krankenhauses. Seit 2018 leitet er als Chefarzt die Endokrine Chirurgie, die sich auf die Behandlung von hormonbildenden Drüsen spezialisiert hat. Ein Fachgebiet mit großem Zulauf – die Erkrankung der Schilddrüse gilt mittlerweile als Volkskrankheit.
Von Matthias Damm
Hormone spielen im Körper eine wichtige Rolle. Sie regeln beispielsweise das Wachstum und die Entwicklung, den Wärmehaushalt, unseren Stoffwechsel, unsere Sexualität und Fortpflanzung, sind für unseren Appetit verantwortlich und dafür, wann wir schlafen oder wach sind. Gesteuert werden sie vom sogenannten Hormonsystem – und ohne das funktioniert im Körper so gut wie gar nichts.
Am Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus in Volksdorf gibt es mit der Endokrinen Chirurgie einen Kompetenzbereich, der sich auf die Erkrankungen der hormonproduzierenden Drüsen spezialisiert hat – dazu zählen beispielsweise die Schilddrüse und die Nebenschilddrüse. Erkrankungen der Schilddrüse gehören inzwischen in Deutschland zu den großen Volkskrankheiten. Ist das fein abgestimmte Hormonsystem ins Wanken geraten, kann es beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen, hohem Blutdruck, Nervosität, innerer Unruhe oder Müdigkeit und vielen anderen Symptomen kommen. Hier setzen Prof. von Dobschütz, Chefarzt für Endokrine Chirurgie, und sein Team an.
Verantwortlich für medizinische Führung
Von Dobschütz ist nicht nur ein Hormonspezialist, sondern auch der neue Ärztliche Direktor des Krankenhauses. Im Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus ist er Teil des dreiköpfigen Krankenhausdirektoriums und für die medizinische Führung der Klinik verantwortlich. „Der Ärztliche Direktor ist aber auch erster Ansprechpartner für medizinische Anfragen von Behörden, Kooperationspartnern und Institutionen, die die ganze Klinik betreffen. Nicht zuletzt gehören auch Repräsentationspflichten nach außen dazu“, erklärt Prof. von Dobschütz. Die neue Aufgabe ist ein Ehrenamt, das er zusätzlich zu seiner chefärztlichen Tätigkeit wahrnimmt.
Trotz der Doppelfunktion bleibt immer ausreichend Zeit für die Patienten, zusätzliche Unterstützung brachte eine personelle Aufstockung seiner Abteilung: „Seit Bestehen des Zentrums für Endokrine Chirurgie haben viele Patienten,die eine kompetente Beratung bei Problemen mit der Schilddrüse, Nebenschilddrüse, oder Nebenniere benötigen, den Weg zu uns gefunden. Ich freue mich über die große Nachfrage, die stetig weiter zunimmt.“
Sprechstunde beim Spezialisten
Hochauflösende Ultraschalluntersuchungen, durchgeführt vom Chirurgen selbst, sind insbesondere bei Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse Standard in der Abteilung von Prof. von Dobschütz: „Wir bieten an zwei Tagen in der Woche eine Sprechstunde für Patienten an, die uns von niedergelassenen Haus- und Fachärzten zugewiesen werden. Nicht jeder Patient muss operiert werden. Um dies aber beurteilen zu können, bedarf es einer speziellen Erfahrung in der Diagnostik und Therapie.“ Ergänzend zu den Sprechstunden sind in „Der Amalie“ auch Informationsveranstaltungen zum Beispiel zu Schilddrüsenerkrankungen geplant, sobald es die pandemische Lage zulässt.
Schwerpunkte und Weiterentwicklung
Auch für die Zukunft sieht der neue Ärztliche Direktor die Klinik gut aufgestellt. „In den kommenden Jahren werden wir viele technische Projekte im Sinne der Patienten neu gestalten und verbessern. Ein Beispiel ist das bereits arbeitende Albertinen Zentrum für Radiologie, das standortübergreifend für einen intensiven fachlichen Austausch eingerichtet wurde.“ Hinzu kommen sollen eine digitale Terminvergabe oder die elektronische Patientenakte, in der alle Informationen über Untersuchungen, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen und vieles mehr zusammenlaufen können.
In den Walddörfern zu Hause
Mit der Doppelfunktion wächst neben der Verantwortung auch der Zeitaufwand, „Aber das“, so Prof. von Dobschütz, „kenne ich, denn lange Wochenarbeitszeiten begleiten mich das ganze chirurgische Berufsleben.“
In der Freizeit Hobby-Imker
Der 46-Jährige lebt mit seiner Frau und vier Kindern seit zehn Jahren in Sasel und fühlt sich als geborener Süddeutscher in den Walddörfern ausgesprochen wohl. „Nach Feierabend laufe ich gerne eine Runde oder schwimme ein paar Bahnen, gelegentlich geht es in die alte Heimat zum Wandern oder Skifahren. Komplett abschalten kann ich bei meinen Bienenvölkern: Es gibt nichts Entspannenderes, als Bienen an einem Sommertag bei ihrem regen Treiben am Flugloch zuzusehen.“
Last modified: 9. September 2021