Poppenbütteler Grundschüler halten noch 49 Jahre nach Einschulung Kontakt
POPPENBÜTTEL Kinder, wie die Zeit vergeht! Vor fast 50 Jahren haben sie sich das erste Mal gesehen – mit Schultüte im Arm, Tornister auf dem Rücken, neuem Federmäppchen und Turnbeutel. Und wer aus der Klasse 1c der Ludwig-Frahm-Schule hätte wohl damals schon geahnt, dass man sich auch Jahrzehnte nach dem ersten Schultag noch regelmäßig treffen würde?
Der Bach hinter der Schule war genauso Tabu wie „Schlittern“ auf dem Pausenhof bei Eisglätte. Doch wen interessiert das, wenn man die erste Klasse der Ludwig-Frahm Schule besucht, endlich zu den „Großen“ gehört und – ganz erwachsen – mitgebrachte Stullen verdrückt? Niemanden! Und so tummelte sich am Bach 1972 der ein oder andere aus der Klasse 1c oder brach sich im Winter auf dem Schulhof den Arm. „Meiner war wochenlang in Gips“, erinnert sich Anja Ehmke an ihre Grundschulzeit.
Regelmäßig lädt die Poppenbüttelerin ihre Schulkameraden von einst zum Stammtisch ein. Und es kommen viele, um Erinnerungen an die Zeit von damals aufzufrischen, über das aktuelle Leben zu plaudern, einfach eine gute Zeit zu haben.
„Wir kennen uns einfach schon so lange. Das ist schön“, sagt Anja Ehmke. Neben Petra Bot hat sie die Schulbank gedrückt. „Ich erinnere mich noch gut, wie sie mir am ersten Schultag einen Platz freigehalten hat.“
Auch Kristin Hesse, Grafikern des Heimat-Echo, lässt sich ein Treffen der alten Freunde nicht entgehen. „Unsere Klassenlehrerin hieß Frau Seibl, eine liebe Person. Sie hat uns alle als „ihre“ Kinder gesehen. Nach uns wollte sie keine Grundschulklasse mehr haben, weil sie an uns so hing“, erzählt Kristin Hesse. Groß war die Freude, als die vertraute Klassenlehrerin noch beim 25-jährigen Einschulungsjubiläum dabei sein konnte.
Zu gern würden die Erstklässler von 1972 den 50. Jahrestag ihrer Einschulung 2022 auf dem alten Pausenhof feiern oder sich dort zur Einstimmung treffen. „Wenn die Schulleitung das ermöglichen würde, wären wir sehr glücklich“, sagt Anja Ehmke, die zumindest einmal höflich anfragen möchte.
Zum 25-Jährigen waren fast alle aus der ehemaligen Klasse 1c gekommen. Die Hoffnung der Organisatoren ist, dass dies auch 2022 der Fall sein wird. Zusammenstehen, klönen, „Weißt-Du-noch?“-Gespräche führen und sich auf den neuesten Stand bringen – das wäre was. Bis dahin wird sich der Stammtisch weiterhin regelmäßig in Poppenbüttel treffen. Denn nichts geht doch über Menschen, die einen schon fast das gesamte eigene Leben kennen und begleiten. (sho)
Last modified: 24. November 2021