Kontingentierung von Biontech-Impfstoff führt zu Problemen
HAMBURG Dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kurzfristig angekündigt hat, den Impfstoff Biontec zu rationieren und stattdessen auf Moderna zu setzen, löst bei Hamburger Hausärzten massiven Ärger aus. „Es ist in dieser Pandemie schon ungute Tradition, dass Entscheidungen der Politik am Freitagnachmittag und von einem Tag auf den anderen ohne vorherige Einbeziehung derer, die es umsetzen müssen, verkündet werden“, heißt es in einer Erklärung des Hausärzteverbands Hamburg e.V.
Durch diese Entscheidung sei man bei voller Fahrt ausgebremst worde, die logistische Entscheidung sei an Dreistigkeit nicht zu überbieten:
Einerseits eine Beschleunigung vor allem der Boosterimpfungen zu fordern und gleichzeitig den Impfstoff Biontech zu kontingentieren, passe nicht zusammen. „Alle Praxisabläufe der ohnehin schon überlasteten Praxisteams werden gestört, die Termine der einbestellten und über Biontech-Vakzine aufgeklärten Patienten müssen verschoben werden, eigens eingerichtet Sonderimpftage abgesagt werden“, so der Hausärzteverband Hamburg.
Es sei völlig unverständlich, warum die Moderna-Impfdosen nicht an die städtischen Impfangebote geliefert würden. „Wird es aber dabei bleiben, müssen viele Praxen aus dem Impfen aussteigen. Diese ständigen aktionistischen Änderungen sind nicht mehr tragbar! Wir stecken mitten in einer Pandemie, dieses unnötige Chaos muss aufhören!“, fordert Dr. med. Jana Husemann, Vorsitzende Hausärzteverband Hamburg e.V., im Namen vieler Kollegen. (red)
Last modified: 24. November 2021