Haspa schult Mitarbeiter, um Trickbetrug zu verhindern
WELLINGSBÜTTEL Die Hamburger Sparkasse arbeitet seit Jahren erfolgreich mit der Polizei zusammen, um Trickbetrug zu verhindern. Für das große Engagement wurde Haspa-Vorstand Dr. Harald Vogelsang 2018 vom damaligen Polizeipräsidenten zum „Hamburger Ehrenkommissar“ befördert. Mark Schade, der seit November die Haspa-Filiale an der Rolfinckstraße leitet, gehört zu den Mitarbeitern, die bei ihrer Arbeit bereits mit einer Variante des „Callcenter-Trickbetruges“ zu tun hatten. In seiner vorherigen Filiale in Rotherbaum konnte verhindert werden, dass Kriminelle einen Senioren um sein Erspartes brachten. Wie er feststellen musste, gibt es solche und ähnliche Fälle aber auch im Nordosten. Im konkreten Fall konnte im allerletzten Moment verhindert werden, dass ein 81-jähriger Jurist mit Doktortitel, viel Lebens- und Verwaltungserfahrung um sein Erspartes gebracht wurde. „Der Kunde wollte fast sein gesamtes Geld abheben – mehrere Zehntausend Euro. Meine Kollegin fand ihn etwas nervös und ihr fiel auf, dass er die ganze Zeit sein Handy in der Hand hatte. Sie fragte ihn, ob er einen Anruf bekommen habe. Er bejahte das und die Kollegin informierte mich. Wir riefen sofort die Polizei“, erinnert sich Mark Schade.
Ein Beamter in Zivil legte dem Betroffenen wenig später einen Zettel vor, auf dem stand: „Sagen Sie kein Wort, lassen Sie das Handy liegen und kommen Sie mit.“ In einem Besprechungsraum befragte der Polizist den Kunden und er berichtete dann von dem Anruf eines angeblichen Kommissars, der ihn aufgefordert habe, sein Bargeld abzuheben, um es in Sicherheit zu bringen. Es handelte sich um den sogenannten Call-Center-Trick (siehe auch Interview mit Frauke Hannes vom Landeskiminalamt). Der 81-Jährige sei kein Einzelfall, es gebe Kunden, die über Tage sogar mehrfach kontaktiert wurden.
Die Haspa unterstützt die Hamburger Polizei dabei, die Stadt noch sicherer zu machen und fährt dabei zweigleisig. „Wir informieren sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter. Unsere Filialen sind mit Informationsmaterialien der Polizei ausgestattet. Die Handzettel hängen auch an den Zugängen zu den Schließfachanlagen. Wir haben wiederholt gemeinsam mit den Präventionsbeauftragten Veranstaltungen für Kunden und Bürger angeboten. Zahlreiche Mitarbeiter haben bereits an Schulungen des LKA zum Trickbetrug teilgenommen und informieren danach ihre Kollegen vor Ort, fungieren also als Multiplikatoren“, so Mark Schade.
Last modified: 6. Januar 2021