Dank objektiver Wertermittlung besser verkaufen
WALDDÖRFER/ALSTERTAL Wer ein Haus oder eine Wohnung verkaufen möchte, hat nicht unbedingt eine konkrete Vorstellung vom Marktwert der Immobilie. Doch wie bekommen Käufer und Verkäufer eine realistische Preisvorstellung von Haus oder Wohnung? In diesem Fall kann eine professionelle Bewertung hilfreich und sinnvoll sein.
Nichts ist so schwierig wie die objektive Werteinschätzung für die eigene Immobilie. Ist der Wunschpreis zu hoch angesetzt oder zu niedrig? Emotionale Bindung und mangelnde Marktkenntnisse stehen einer realistischen Betrachtung häufig im Weg. Hilfestellung kann hier ein Profi bieten. Dieser setzt gesetzlich vorgegebene Bewertungsmethoden ein und kombiniert diese mit objektiver Marktkenntnis. „Eine Immobilie ist kein Fließbandprodukt, sodass fundierte, regionale Marktkenntnisse ausschlaggebend sind, um den Marktwert ermitteln zu können“, so Carsten Gütschow von Witthöft Wohnimmobilien.
Drei Bewertungsmethoden sind in Deutschland zulässig: Das Vergleichwertverfahren, das Ertragswertverfahren oder das Sachwertverfahren. „Am besten setzen Sachverständige das Vergleichwertverfahren ein, soweit genügend Daten vorhanden sind“, sagt Oliver Fründt, der als Makler und Sachverständiger in dritter Generation tätig ist. „Dieses orientiert sich am Wert vergleichbarer Immobilien. Die langjährigen Erfahrungswerte ortsansässiger Makler und Sachverständiger sind hier von Vorteil.“ Stehen nicht genügend Vergleichsdaten zur Verfügung, wird das Sachwertverfahren angewendet. Sind hingegen eine vermietete Wohnung oder ein Zinshaus zu bewerten, steht das Ertragswertverfahren im Vordergrund, bei dem der Immobilienwert auf Basis nachhaltig erzielbarer Mieteinnahmen errechnet wird.
Kann jeder den Wert einer Immobilie berechnen?
Ja und nein. Die Grundstücksgröße mit dem Bodenrichtwert multipliziert kann einen ersten Anhaltswert zum Grundstückspreis geben. Bei der Ermittlung eines Gebäudewertes wird es deutlich komplizierter, denn hier muss das Potential einer Immobilie bewertet werden. Baualter und Bauweise, durchgeführte Modernisierungen, Ausstattung, Unterhaltungszustand und viele weitere Parameter spielen eine Rolle. Und letztendlich hängt der erzielbare Preis auch deutlich von Angebot und Nachfrage ab.
Deshalb warnt Makler Fründt vor automatischen Bewertungstools im Internet. Grundvoraussetzung für eine fundierte Bewertung ist immer eine Objektbegehung mit dem Experten vor Ort. Dieser nimmt sich ausreichend Zeit, die Immobilie zu prüfen, macht auf Mängel aufmerksam, beschafft fehlende Unterlagen und holt wichtige Informationen ein. Zudem kann er feinfühlig Vor- und Nachteile zu Vergleichsobjekten abwägen und diese bei der Bewertung berücksichtigen. So können Verkäufer und Käufer sicher sein, dass die Immobilie den Besitzer auch tatsächlich zum aktuellen Marktpreis wechselt. (spa)
Last modified: 11. März 2021