Der Namensgeber stammt aus einer Großbauernfamilie
VOLKSDORF Goethe, Schiller, Beethoven: Wenn eine Straße so heißt, klingelt es sofort. Bei der Claus-Ferck-Straße, die sich im Halbkreis um den Volksdorfer Ortskern zieht, stellt sich dem Zugezogenen die Frage, nach wem sie eigentlich benannt wurde.
Eine Spurensuche: Oft ist unter Straßenschildern eine kleine blaue Infotafel angebracht, die über die Genese des Namens informiert. Nicht so im Fall Claus Ferck. Und das hat seinen Grund: Der Platz würde nicht ausreichen, um die Lebensdaten der mindestens sieben aufeinander folgenden Träger dieses Namens aufzuzählen. Die Fercks waren Großbauern – mit Grundbesitz von rund 45 Hektar – als Volksdorf noch zu Recht „Dorf“ genannt wurde. Tradition im Hause Ferck war es, den jeweils Erstgeborenen und somit den Hoferben Claus zu taufen. In den 1940er-Jahren war ein Claus Ferck Ortsvorsteher in Volksdorf und die heutige Kunstkate war ein Wohnhaus für Fercksche Landarbeiter.
Die letzten Bauern
Die Fercks waren auch die letzten echten Bauern in Volksdorf. Ihr Hof stand bis 1964 am Ort der heutigen Fußgängerzone Weiße Rose, die alten Eichen, die im Sommer Schatten spenden, dienten ursprünglich als Windschutz für den Hof. Nach ihren wohl prominentesten Anwohnern wurde der frühere Bahnhofsweg schon 1948 benannt. Der Name blieb, auch als die Fercks ihren Hof an den Buchenkamp verlegten, oder, wie andere sagen, aus dem Ortskern vertrieben wurden. Dort haben die Erben des 2009 verstorbenen Claus Ferck VII. den Hof an Investoren verkauft. (ml)
Last modified: 29. September 2021