Das möchten die Parteien für Senioren im Alstertal und den Walddörfern tun
Viele Menschen haben konkrete Vorstellungen davon, wie sie im Alter leben wollen. Einige möchten so lange wie möglich im eigenen Haus oder selbstständig in der eigenen Wohnung wohnen. Andere wünschen sich die Geselligkeit und die Gemeinschaft in einem Seniorenheim oder einer Alten-WG. Zugrunde liegt oft die Hoffnung, im Alter seinen Stadtteil nicht verlassen zu müssen, weiterhin in die gewohnten Geschäfte gehen zu können, alte Bekannte im Sportverein oder im Chor zu treffen. Doch was tut die Politik dafür, dass jeder im Alter die für ihn passende Wohnform und ein seniorengerechtes Umfeld findet? Genug Rente bezieht und gesund eine schöne Zeit genießen kann? Anlässlich der Bundestagswahl am 26. September haben wir bei den regionalen Parteien nachgefragt. Die Ansätze sind unterschiedlich. Von Bildung im Alter über bessere ÖPNV-Verbindungen im Alstertal und den Walddörfern bis hin zu gesicherter Rente mit Aktienfonds sind viele unterschiedliche Ideen dabei.
Teilhabe am öffentlichen Leben
Für die CDU steht der Zusammenhalt der Gesellschaft im Mittelpunkt. Dazu gehört insbesondere auch die Teilhabe älterer Menschen am öffentlichen Leben. Hierfür wollen wir Barrieren, zum Beispiel bei Verkehrsangeboten oder der Erreichbarkeit der Verwaltung, weiter abbauen. Viele Menschen im Alstertal und in den Walddörfern wollen möglichst lange in den eigenen vier Wänden und im vertrauten Stadtteil wohnen bleiben. Daher unterstützen wir den altersgerechten Bau und Umbau von Wohnungen. Auch generationsübergreifende Wohnformen können an Bedeutung gewinnen. Die Rahmenbedingungen in der Pflege müssen verbessert werden. Senioren sind häufig ehrenamtlich tätig oder nutzen Angebote ehrenamtlicher Einrichtungen. Dies wollen wir weiter stärken, indem wir die ehrenamtlichen Netzwerke in der Nachbarschaftshilfe leichter zugänglich machen. Ganz wichtig ist natürlich auch eine sichere und nachhaltige Rente. Die CDU steht für eine verlässliche Rentenpolitik. So hat eine gute Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren zu deutlichen Rentensteigerungen geführt.
Leben im Alter in der vertrauten Umgebung
Wir wollen die gesetzliche Rente stärken und stehen für eine dauerhaft stabile Rentenleistung sowie ein dauerhaftes Rentenniveau von mindestens 48 Prozent. Außerdem stehen wir für die Grundrente für geringverdienende Langzeitzahler, damit diese im Alter nicht arm sein müssen. Ebenso wird es mit der SPD keine Anhebung des gesetzlichen Rentenalters geben. Hier vor Ort ist uns wichtig, dass die Menschen in ihrer vertrauten Umgebung gut leben können. Wir bauen barrierefrei bzw. barrierearm. Ältere Mieter wollen sich oft wohnlich verkleinern, aber zu vertretbaren Mieten in der Nachbarschaft wohnen bleiben. Junge Familien suchen größeren Wohnraum. Wir bringen beide Interessen zusammen, indem wir Wohnungswechsel innerhalb von oder zwischen Wohnungsunternehmen durch bezirkliche Informationsangebote ermöglichen. Hier profitieren auch viele ältere Menschen bei uns vor Ort. Wichtig ist uns auch Mobilität im Alter: Bis Ende 2022 sind 98 Prozent aller U- und S-Bahnstationen bei uns barrierefrei erreichbar, so auch die S-Bahnstation Wellingsbüttel. Jetzt werden auch die Bushaltstellen in Angriff genommen und auf Barrierefreiheit umgerüstet.
Teil des Einkommens in Aktien anlegen
In der Öffentlichkeit herrscht noch oft das Bild von Senioren als „hilfsbedürftige ältere Menschen“ vor. Es wird Zeit, das zu ändern! Senioren wollen heute ihren Ruhestand aktiv und selbstbestimmt gestalten. Das will die FDP fördern, zum Beispiel mit einem zweiten Bildungssystem, das es Menschen auch im Ruhestand ermöglicht, sich weiterzubilden. Zur Selbstbestimmtheit gehört auch, dass alles für den täglichen Bedarf schnell erreichbar ist: Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Ärzte oder Apotheken – auch in den Walddörfern und im Alstertal. Längst überfällige Investitionen müssen in der Infrastruktur vorgenommen werden. Und wir wollen einen gut ausgebauten ÖPNV, mit dem auch die Walddörfern und das Alstertal angebunden sind. Zum Thema Altersarmut fordern wir als einzige Partei die Einführung einer gesetzlichen Aktienrente. Zwei Prozent des Bruttoeinkommens aus der gesetzlichen Rentenversicherung sollen in Aktien angelegt werden. Dann profitieren nicht nur eine kleine Gruppe von Börsenexperten von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten, sondern alle Versicherten. So ein Modell läuft bereits seit 20 Jahren erfolgreich in Schweden.
Garantierente ohne Bedürftigkeitsprüfung
Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen im Alter ein gutes Leben haben. Wenn wir regieren, sorgen wir für eine Garantierente ohne Bedürftigkeitsprüfung, um Altersarmut zu beseitigen. Wir wollen eine funktionierende Gesundheits- und Pflegeversorgung. Mit Pflegekräften, die gute Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für ihre Patienten haben. In Hamburg kämpft unsere Bürgerschafts-Abgeordnete Christa Möller-Metzger seit langem für die altersgerechte Stadt. Dazu gehören bessere Mobilitätsangebote oder mehr Sitzbänke im öffentlichen Raum. Und wir stehen für Generationengerechtigkeit. Jede Generation soll so verantwortungsvoll leben, dass sie ihren Kindern keine unzumutbaren Lasten, wie Umweltzerstörungen oder Schulden, aufbürdet. Vielen von Ihnen wollen das auch. Aber Zukunft passiert nicht. Sie wird von Ihnen gemacht. Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie, ob unsere Kinder und Enkelkinder ein sicheres und gerechteres Morgen erleben werden. Werfen Sie selbst einen Blick in unser Programm und denken Sie bei dieser Wahl ruhig zweimal darüber nach, ob Sie „Weiter so“ wählen – oder ob Sie mit Ihrer Stimme für eine lebenswerte Zukunft sorgen wollen.
Abbau von Altersarmut
Unsere grundlegenden Ziele sind die Verhinderung und der Abbau von Altersarmut. Dazu soll das Renten-Niveau wieder auf 53 Prozent angehoben werden. Um die Rentenversicherung nachhaltig gerecht und leistungsfähig zu gestalten, fordern wir den Umbau der Rentenversicherung in eine Solidarische Erwerbstätigen-Versicherung: alle zahlen ein – alle sind versichert. Der Eigenanteil muss schnell gedeckelt und gesenkt werden. Eine menschenwürdige Pflege von alten Menschen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Altenpflege benötigen eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Personal. Deshalb fordern wir eine gesetzliche Personalbemessung für alle Berufe in der Altenpflege und eine Anhebung des Grundgehalts um 500 Euro. Den Pflegenotstand stoppen wir nicht mit Pflegeheimen und transnationalen Pflegeheimketten, die hauptsächlich auf Gewinn ausgerichtet sind, denn zu viel von unseren Versicherungsbeiträgen, Eigenanteilen und Zuzahlungen landet dann nicht in der Pflege, sondern in den Dividenden und Gewinnen dieser Konzerne.
Auch kleine Renten über Grundsicherung
Wer sein Leben lang in Beruf und Familie gearbeitet und Leistung erbracht hat, hat sich einen gesicherten Ruhestand verdient. Deutschland liegt bei der Rentenhöhe weit abgeschlagen hinter vergleichbaren europäischen Ländern und hat ein sehr spätes Renteneintrittsalter. Bevor wir die ganze Welt finanzieren, müssen wir für unsere Alten
sorgen! Gerade in den Walddörfern haben wir viele Menschen, die in ihrem gewohnten Umfeld alt werden wollen. Häusliche Betreuung, altersgerechte Wohnformen, pflegende Angehörige und wohnortnahe stationäre Pflege müssen gefördert werden. Nur bei leistungsgerechter Bezahlung werden wir genügend der deutschen Sprache mächtigen qualifiziertes Pflegepersonal finden.
Mobilität im Alter ist wichtig, Parkplätze, sowohl an der Wohnung als auch nah an den Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten, sichere Radwege, möglichst abseits von Hauptverkehrsstraßen. Velo-Rennrouten, Aussperren von Pkw aus Volksdorf etwa sind nicht altengerecht. Durch Einführung eines Freibetrages werden wir dafür sorgen, dass auch kleine Renten immer über der Grundsicherung liegen.
Last modified: 25. August 2021