Selbst in diesem schwierigen Jahr gibt es Momente, die man nicht vergisst – Was sind Ihre?
Kostbare Zeit mit der Familie
Das mit Abstand schönste Erlebnis in diesem Jahr war die Wahl von Herrn Biden. Und: Das Konzentrat des Familienlebens, das wir durch Corona gewonnen haben, habe ich als Bereicherung empfunden. Der Familienverbund war großartig in diesem Jahr. Davon kann man noch zehren, wenn die Kinder eines Tages – möge das in weiter Ferne sein – aus dem Haus sind.
Frank Böttcher, 52, Wettermoderator aus Sasel
Unser privater Palmsonntag
Unser privater Palmsonntagsgottesdienst auf der Terrasse, zusammen mit unseren befreundeten Nachbarn, die auch katholisch sind, war mein schönstes Erlebnis 2020. Weil Gottesdienste zu der Zeit verboten waren, waren wir unglücklich. Doch dann haben die Kinder im Wald ein Kreuz zusammengebaut. Wir haben einen Altar aufgestellt, uns in einen Kreis gesetzt und Palmzweige gesegnet. Das war wirklich total schön und sehr berührend.
Fransziska Hoppermann, 38, CDU-Politikerin aus Bergstedt
Hündin „Amy“ hat uns ausgesucht
Dem besonders schönen Moment ging zunächst ein trauriger voraus. Als noch keiner richtig wusste, was Corona ist und wie dramatisch das Virus das letzte Jahr beeinflussen würde, starb im Januar 2020 ganz plötzlich unser geliebter Hund. In unserer Familie gab es immer einen Hund, alle waren selbstverständlich Familienmitglieder. „Lurko“ wurde vierzehneinhalb Jahre alt, ein gesegnetes Alter für einen großen Rüden: Aber auch wenn man sich mit einem Abschied vertraut macht, wollten wir die Realität nicht so schnell akzeptieren. Täglich waren wir mehrere Stunden gemeinsam unterwegs, Fitness für Hund, Frauchen und Herrchen, ein eingespieltes Team. Die bekannten, langen Spazierwege ohne die tierische Begleitung nutzten meine Frau und ich dann, um uns mehrere Monate gut zu überlegen, ob wir als Ü60 nochmals eine Fellnase um uns herum haben wollen, wohl wissend, wie lange uns ein Tier begleiten wird. Am Ende aller Überlegungen war er dann da, der besonders schöne Moment 2020, als wir durch Vermittlung von Freunden die zehn Monate junge Labrador Retriever Hündin „Amy“ trafen. Es war so, wie wir und viele Hundebesitzer es oft erlebt haben: „Amy“ hat uns ausgesucht, sie ging nicht mehr von unserer Seite. Zwei Tage später sprang sie ins Auto und wir fuhren aus Hessen zurück nach Volksdorf. Jetzt war wieder genau das Leben in der Bude, das wir vermisst haben. Wir freuen uns täglich über die quirlige und kuschelige Hundedame, die noch viel lernen muss, aber nun schon seit über einem halben Jahr das Thema Corona ein gutes Stück in den Hintergrund drängt. Ein Leben ohne Hund: unvorstellbar!
Michael Wolff aus Volksdorf mit seiner Hündin „Amy“.
Segnung im Michel besiegelt die Liebe
Mein Mann Bernd und ich haben uns am 2. Dezember aus Anlass unseres 60. Hochzeitstages im Michel von Pastor Holtmann segnen lassen. Dazu spielte die Orgel „Tochter Zion“. Das war mein Wunsch, und ich habe Rotz und Wasser geheult. Anschließend haben wir in Ammersbek mit der erlaubten Personenzahl im engsten Familienkreis gefeiert. Ich durfte den Heimat-Echo-Artikel über unsere Diamanthochzeit vorlesen, der am gleichen Tag erschienen ist. Danach haben wir uns eine DVD angeguckt mit selbstgemachten Grußvideos all unserer Gäste, die eigentlich mit uns in den Krameramtsstuben feiern sollten. Mehr konnte man aus dem Tag nicht rausholen – für uns war es der schönste Tag des Jahres.
Karin Klostermann (78), Rentnerin aus Sasel
Haus in der Göhrde gefunden
Mein Hauskauf in der Göhrde war für mich das schönste Ereignis in diesem Jahr. Nachdem ich fünf Jahre lang nach etwas Geeignetem gesucht habe, konnte ich am 15. Januar endlich den Kaufvertrag unterschreiben. Nun besitze ich einen Rückzugsort in der wunderschönen Gegend zwischen Dahlenburg und Hitzacker. Dort werde ich Weihnachten verbringen, ein bisschen Schreibtischarbeit erledigen und mich ansonsten bei Spaziergängen mit meinem Hund Kalli erholen.
Lothar Arps, 53, als Schornsteinfeger in Volksdorf unterwegs
Mehr über Lothar Arps lesen Sie am 6. Januar im Heimat-Echo.
Last modified: 23. Dezember 2020