So geht‘s: Beim Joghurt-Becher wird der Deckel abgenommen
HAMBURG Bedingt durch die Pandemie waren im vergangenen Jahr mehr Menschen zu Hause und es wurde hier mehr konsumiert. Automatisch fällt mehr Müll an. Die Hamburger trennen ihren Müll, setzen immer mehr auf Nachhaltigkeit und organisieren auch privat Sammelaktionen.
Von Stephanie Rutke
In der Hansestadt stieg im vergangenen Jahr die Restmüllmenge um rund 8.000 Tonnen an. Das entspricht einem Zuwachs von rund 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Unter Corona ist die Situation schwieriger zu bewerten“, so Johann Gerner-Beuerle, Sprecher der Unternehmenskommunikation der Stadtreinigung. Im ersten Lockdown nahm das Aufkommen an Sperrmüll zu, weil in vielen Haushalten gründlich aufgeräumt wurde. Im zweiten Lockdown machte sich die Anschaffung vieler Großgeräte bemerkbar: Große technische Geräte werden in Großverpackungen angeliefert, die dann entsorgt werden müssen. „Deshalb waren täglich bis zu 20 zusätzliche Kolonnen im Einsatz“, so Gerner-Beuerle.
Insgesamt sind die Hamburger auf einem guten Weg: Im Jahr 2019 lag die Recyclingquote bei knapp unter 60 Prozent. „Das ist eine gute Entwicklung, aber es geht noch mehr“, sagt er. Recycled wird alles, was einem Wiederverwendungszweck zugeführt werden kann.
Hamburger achten auf Mülltrennung
Dabei gibt es für die Verbraucher einiges zu beachten: Bei der Entsorgung eines klassischen Joghurtbechers mit Aludeckel gilt: Deckel abziehen und getrennt vom Plastikbecher entsorgen. Der Grund ist einfach: Die Wertstoffe werden in den Anlagen in unterschiedlichen Prozessen getrennt. „Das kann zum Beispiel per Magnet oder Wind erfolgen“, erklärt Gerner-Beuerle. „Es hat sich ein Bewusstsein für den Müll entwickelt“, beobachtet er. „Aber dieses Bewusstsein muss noch gestärkt werden, sowohl zu Hause als auch im öffentlichen Raum. Das klappt am besten mit Information und Transparenz. Wer zum Beispiel nach dem Picknick an der Elbe oder im Stadtpark dafür sorgt, dass kein Müll liegenbliebt, handelt im Interesse aller. Zu den engagierten Bürgern, die in Eigeninitiative Sammelaktionen starten, gehört Susanne Götze aus Poppenbüttel. Sie ruft auf zur Teilnahme am World Cleanup Day am 18. September.
Last modified: 16. Juni 2021