Judith Böddeling und ihr Team sind regelmäßig im Einsatz
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Chipstüten, Flaschen, Kotbeutel oder Masken: Müll in jeder Variation findet sich entlang unserer Straßen und Wege. Judith Böddeling ist immer wieder fassungslos und traurig über so einen Umgang mit der Natur und steuert seit letztem Jahr gegen: Mit einigen ihrer Freundinnen sammelt sie regelmäßig den Dreck der anderen weg. Mitstreiter sind herzlich willkommen.
Von Matthias Damm
Zu keiner Zeit wurde mehr über die Folgen von Umweltverschmutzung informiert, als heute. Müll ist dabei die wohl offensichtlichste Art: Er verunreinigt die Luft beim Verbrennen, schädigt Boden, Flora und Fauna und verschmutzt die Gewässer. Wir sind entsetzt über die gigantischen Plastikwirbel in den Meeren, dabei fängt alles im Kleinen an. Und so macht sich auch die in die Moorbek geworfene Milchmix- Flasche auf den Weg über Alster und Elbe in die Ozeane. Höchste Zeit zu handeln, sagte sich Judith Böddeling: „Während Corona hat die Menge an Verpackungsmüll noch mal deutlich zugenommen, und der landet dann oft nicht im Recycling-Prozess, sondern im Knick und am Weg. Wir haben deshalb letztes Jahr eine Umwelt AG gegründet und holen den Müll aus der Natur.“
Tatortreiniger mit Rad und Sammelsack
Müll-Tatorte kennen Judith Böddeling und ihre Mitstreiterinnen reichlich: Haupteinsatzort ist die Gegend um den Buchenkamp, in Ammersbek waren sie schon und kürzlich in Meiendorf, entlang der B75: „Wir haben dort bei schönstem Wetter die Natur wieder sichtbar gemacht. Es war in einem hohen Maße mit ganzen Tüten voll Verpackungen, Flaschen, Kotbeutel und Masken unfassbar verdreckt. Auch alte Wahlplakate und Klamotten fanden sich darunter.“ Berührungsängste darf man dabei nicht haben. Ran an den Dreck und nicht schnacken, sondern machen – das würde als Motto der Tatortreinigerinnen wohl passen. Dabei geht es den Damen der Umwelt-AG auch immer darum, Verpackungen möglichst zu vermeiden, oder wenn sie schon nötig sind, damit nachhaltig umzugehen. Wie zum Beispiel mit Verschlüssen von Flaschen. Kronkorken, Schraubverschlüsse aus Alu, Eisen oder Kunststoff, Weinkorken: „All diese wertvollen Rohstoffe kann man ohne viel Aufwand sammeln und sortenrein abgeben. Man bekommt dafür Eco-Cents und unterstützt dadurch wiederum Nachhaltigkeitsprojekte. Alle Infos dazu gibt es auf der Internetseite www.eco-projects.global. Eine tolle Sache, für die wir jetzt lokale Kneipen und Restaurants gewinnen wollen“, sagt Judith Böddeling und freut sich über tatkräftige Mitstreiter. Kontakt zu den Müllsammlern der Umwelt AG gibt es unter judith.boeddeling@gmx.de
Jeder kann aktiv werden
Wer aktiv wertvolle Rohstoffe sammeln und damit nachhaltige Projekte unterstützen möchte, kann sich dazu auf der Homepage unter www.eco-projects.global informieren. Es ist ganz einfach, die Umwelt zu schützen und der Natur Gutes zu tun.
Last modified: 4. Mai 2022