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Selbstversorger mit Gemüse, Bienen und Hühnern

14. April 2021

Axel Bauermann hat seinen Garten umgebaut

VOLKSDORF Supermarkt, das war einmal. Ab jetzt möchte Axel Bauermann Selbstversorger sein. Das Trampolin der Kinder ist Gemüsebeeten und Gewächshäusern gewichen. Der Bestattungsunternehmer erfüllt sich damit einen Kindheitstraum. Etwas wachsen sehen, selbstgeerntetes essen – herrlich, sagt der 53-Jährige.

Von Matthias Damm

„Na ja“, schränkt Axel Bauermann gleich ein, „Selbstversorgung ist vielleicht ein bisschen übertrieben, da bräuchte es mehr Fläche. Aber mit einer anständigen Auswahl an Lieblingsgemüse und Obst kommt man auch schon ganz schön weit.“ Dabei ist das Gärtnern für den 53-Jährigen Neuland – im wahrsten Sinne des Wortes. Vorziehen im Gewächshaus, Bodenaufbereitung, säen, pflanzen, da musste er sich erst mal schlau machen. „Mein Lieblingsautor ist John Seymour, der mir als Laien mit seinem Buch „Selbstversorgung aus dem Garten“ gezeigt hat, wie ein möglichst natürlicher und gesunder Kreislauf entstehen kann. Wärmstens empfehlen kann ich auch die Internetseite „www.wurzelwerk.de“ von Marie Diederich: Da habe ich erfahren, dass man Beete nicht umgräbt, sondern Pappe gegen das Unkraut auflegt und darüber Kompost und Mulch aufbringt – und genau so habe ich es auch gemacht, mit Erfolg!“ An den Wochenenden verbringt er bis zu sechs Stunden täglich im Garten, auch wochentags wird unermüdlich gegossen, gesät, geackert.

Homefarming Axel Bauermann aus Volksdorf
Weg mit dem Trampolin – her mit den Setzlingen: Axel Bauermann hat alle Hände voll zu tun. Foto: Matthias Damm

Bohnen, Zuckererbsen, Salate, Tomaten, Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch ist das Start-Up-Gemüse bei Axel Bauermann. Jetzt, Anfang April, sieht man überall in den Beeten schon die ersten winzigen Erfolge sprießen. Seine Tochter verarbeitet schon jetzt Spinat zu leckeren Smoothies. Im Gewächshaus werden gerade Lakritz-Tagetes, Ringelblume und Erdbeeren gezogen, die Bohnenstangen stehen bereit, zwei Spalierapfelbäume sind am Zaun gepflanzt, die Rankhilfen für die Erbsen sind auch angebracht – fehlen nur noch die Hühner und die Bienen. „Drei Rhodeländer Hühner ziehen bei uns ein, bekommen eine große Voliere zum Schutz vor Vogelpest, Marder und Bussard, Kompost zum Picken und einen Stall für die Nacht“, sagt der angehende Selbstversorger, „und das Bienenvolk ist auch schon bestellt.“

Mit Hühner-Kot die Beete düngen

Ganz nebenbei spenden die Hühner mit ihren Hinterlassenschaften auch hervorragenden Dünger für die Beete und die Bienen finden in den vielen Blüten der Umgebung genug Nahrung – womit sich für Axel Bauermann ein Kreislauf im Garten schließt: „Es ist viel Arbeit, gerade am Anfang. Aber ich lerne täglich etwas Neues kennen und habe die größte Freude, wenn -wie man so schön sagt- die Saat aufgeht. Ich bin gespannt, was in den nächsten Monaten auf mich zukommt.“ Das sind wir auch und verabreden, wieder vorbeizuschauen.

Last modified: 22. April 2021

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