Formel 1 auf Testfahrt in Poppenbüttel
POPPENBÜTTEL Am Computer einen Mini-Rennwagen konstruieren und sich mit Schülern aus aller Welt messen: Das ist das Ziel des Nordmetall Cup Formel 1 in der Schule. An der Stadtteilschule Poppenbüttel begannen nun die ersten Testfahrten.
Von Marius Leweke
Man nehme einen Kohlendioxid-Zylinder wie aus dem Sahnespender, ein ziegelsteingroßes Stück Kunststoff, einen Computer und vier Räder. Das sind im Wesentlichen die Voraussetzungen für die Teilnahme am internationalen Technologie-Wettbewerb F1 in Schools. „Wir wollen die Faszination Formel 1 nutzen, um Schülerinnen und Schüler für technische Berufe zu begeistern“, sagt Rolf Werner, Projektleiter von Formel 1 in der Schule in Norddeutschland.
An der Stadtteilschule Poppenbüttel haben sich gleich drei Teams von Achtklässlern zusammengefunden, die ihre Mini-Boliden zum ersten Mal unter Rennbedingungen testen. Die Rennstrecken sind weltweit genormt: 20 Meter gerade Strecke müssen die Modelle so schnell wie möglich absolvieren. Schnell heißt in diesem Fall wirklich „schnell“. Die Renner verlassen mit rund 100 Stundenkilometern ihre Startblöcke und laden etwa eine Sekunde später mit Tempo 80 in den weichen Kissen hinter dem Finish.
Noch geht es um nichts, aber dennoch verfolgen die Teams mit den klangvollen Namen Purple Chrystal, Lightning Racer und The Speedys gespannt, wie ihre Renner abschneiden. Sollte man die Frontflügel etwas breiter machen? Oder die Räder verändern?
Die Autos der Poppenbütteler Stadtteilschüler sind am Computer konstruiert und dann aus einem Kunststoffblock gefräst. Das Regelwerk der Formel 1 in der Schule ist umfangreich. „Da nähern wir uns der echten Formel 1 an“, lacht Rolf Werner, der für die Nordmetall Stiftung den Wettbewerb in der Region leitet. Mindestens 55 Gramm Gewicht, zwischen 17 und 21 Zentimeter lang und freiliegende Räder sind
Grundvoraussetzung. Farbe und genaue Form tüfteln die Jungen und für einen von Technik geprägten Wettbewerb erstaunlich viele Mädchen selbst aus. Um weiteres Formel-1-Feeling aufkommen zu lassen, sollen die teilnehmenden Mannschaften – Einzelkämpfer sind nicht vorgesehen – ein „richtiges“ Team bilden, inklusive Marketing, PR und Sponsorensuche. Technik und unternehmerische Teamführung müssen dokumentiert werden und fließen ebenso in die Wertung ein wie ein schnelles Rennen.
Daumen drücken!
Die Teams waren jedenfalls nach den Testfahrten erst einmal zufrieden. Jetzt geht es an das Feintuning; denn jeder Millimeter zählt. Die hamburgweite Vorausscheidung, wenn die Poppenbütteler Teams auf ihre Konkurrenten – insgesamt sind 31 Teams in zwei Altersklassen am Start – findet am 26. Februar statt. Da heißt es Daumen drücken!
Last modified: 18. Januar 2022