Professor Dr. Karl Lauterbach im Gespräch mit dem Heimat-Echo
HAMBURG/BERLIN – Ungeachtet der laufenden Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 erwartet Gesundheitsexperte Prof. Dr. Karl Lauterbach keine schnelle Rückkehr zur Normalität. Die Lage im Sommer 2021 dürfte sich allerdings etwas entspannen, sagte der Mediziner im Gespräch mit dem Heimat-Echo.
Von Sebastian Conrad
Besondere Sorge machen dem Gesundheitsökonomen die Viren-Mutationen. Der Lockdown in Deutschland könnte noch viel länger dauern. Grund sei insbesondere die Mutation B117 des Coronavirus. Die hochansteckenden Variante sei bei hohen Fallzahlen kaum einzudämmen. Ziel müsse es sein, die Zahlen dauerhaft unter einer Inzidenz von 25 bis 50 zu halten. „Wenn wir zu früh aus dem Lockdown gehen, werden die Fallzahlen sehr schnell wieder ansteigen. Bei B117 wird es keinen Sommereffekt geben, da diese Virusmutation sechs bis acht Mal ansteckender ist“, erläutert Lauterbach. Für die kommenden Monate sieht der SPD-Politiker daher zwei Szenarien: „Wenn wir es schaffen diszipliniert die Fallzahlen auf niedrigem Niveau zu halten, können wir Neuausbrüche gut im Griff behalten. Das wäre wünschenswert“ so Lauterbach. Das zweite Szenario würde eintreffen, wenn es nicht gelingt „B117 in den Griff“ zu bekommen. Die Folge wären erneut zehntausende Neuinfektionen.
Optimistischer äußerte sich Lauterbach zu den Möglichkeiten von Sportvereinen, die mit ihren Angeboten im Sommer – bei niedrigen Infektionszahlen – wieder für mehr Normalität in der Bevölkerung sorgen könnten. Solange das Infektionsgeschehen gut nachzuverfolgen sei, könne der Breitensport mehr und mehr über Lockerungen nachdenken.
Ein ausführliches Gespräch mit dem Gesundheitsexperten Lauterbach bietet der Podcast „Einwurf“ unter www.podcast.de/podcast/869805/
Last modified: 3. Februar 2021