Via Facebook werden Spenden und Hilfe organisiert
MEIENDORF In der großen Flüchtlingswelle 2015 hat sich die Gruppe „Meiendorf hilft“ gegründet. Mit dem Kriegsausbruch in der Ukraine wurde sie nach zweijähriger Coronapause reaktiviert. Innerhalb von vier Wochen ist die Zahl der Mitglieder von 750 auf 2500 gestiegen. 30 Helfer sind im Bargkoppelweg im Einsatz für die Flüchtlinge.
Von Stephanie Rutke
Organisiert wird die Gruppe von Klaudia Kremer. Die Meiendorferin arbeitet als Erzieherin und engagiert sich in ihrer Freizeit in der Flüchtlingshilfe. „Ich bin Administrator der Facebook-Gruppe und in Rahlstedt in der Zentralen Erstaufnahme Einrichtung (ZEA) zuständig für den Stand, an dem wir die Flüchtlinge mit Hilfsgütern versorgen“, erzählt sie.
Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind dort bereits am 25. Februar eingetroffen. „Ich habe dann sofort einen Aufruf via Facebook gestartet“, erinnert sich Kremer. Sechs Helfer haben sich gleich am Freitag eingefunden. Mittlerweile sind es 30 engagierte Ehrenamtliche, die dort in Schichten die Flüchtlinge mit allem versorgen, was notwendig ist. „Aktuell pausiert die Gruppe allerdings, weil die ZEA vergrößert wird“, erklärt Kremer. Die Helfer warten jetzt auf eine Nachricht der Innenbehörde, mit der sie zusammen arbeiten, dass ihnen ein neuer Platz auf dem Gelände zugewiesen wird.
Bedarfslisten haben sich bewährt
Sie arbeiten in einem Zelt und haben zwei durch Spenden finanzierte Container, die als Lager dienen. Die sind bereits umgelagert worden mit Hilfe eines Kranes, der ebenfalls durch Spenden finanziert wurde. Aktuell ist das Lager gut gefüllt. „Wir arbeiten mit Bedarfslisten“, erklärt Klaudia Kremer. „Ich schicke jeden Tag mittags einen Nachricht auf Facebook und bitte gezielt um Sachspenden.“ Dieses Verfahren habe sich bewährt, denn der Bedarf ändert sich täglich – je nachdem, wer ankommt. Mal sind es überwiegend Mütter mit Kleinkindern, mal ältere Kinder oder Jugendliche. Das Fundbüro des HVV versorgt die Mütter mit dort nicht abgeholten Kinderwagen oder Buggys.
Aktuell beobachtet Klaudia Kremer, dass es etwas ruhiger wird in der ZEA. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich das wieder ändern kann. „Wir arbeiten hier solange weiter, wie der Bedarf da ist“, sagt sie. Die Gruppe „Meiendorf hilft“ versorgt die Ankommenden nicht nur mit dem Nötigsten, sondern hat in den vergangenen vier Wochen bereits 40 Familien untergebracht. Bei Bedarf werden auch Shuttledienste zum Hauptbahnhof organisiert.
Last modified: 30. März 2022