Zauberkünstler Wittus Witt veröffentlicht Buch über die „Zauberstadt Hamburg“
BERGSTEDT Seit 2005 lebt und arbeitet Wittus Witt in den Walddörfern. Hier bringt er alle acht Wochen seine Zauberfachzeitschrift „Magische Welt“ heraus, und hier entstand im vergangenen Jahr seine Chronik über die zauberhafte Geschichte der Hansestadt, die Anfang des 19. Jahrhunderts begann und bis heute anhält.
Von Anja Krenz
Sobald man über Wittus Witts Schwelle tritt, ist klar – dieser Herr ist nicht nur Zauberkünstler, Herausgeber, Geschäftsführer und Chefredakteur einer Fachzeitschrift, er ist Jäger und Sammler. Schon im Eingangsbereich eröffnet sich eine magische Welt mit musealen Anklängen: Die Vitrine gleich links, aus den 1940ern und mit historischen Zauberkästen befüllt, rettete er direkt aus einem Friseursalon vor dem Sperrmüll.
Seine Bibliothek ist bis unter die Decke gefüllt mit Literatur über die Zauberkunst. Historische Poster mit Zauberer-Motiven zieren die Wände. „So etwas gibt es nicht auf Flohmärkten. Danach muss man schon suchen und bei Auktionen gucken“, sagt der rührige Bergstedter, der sich leidenschaftlich für die Zauberer-Gilde starkmacht: Er schreibt Fachbücher, gibt seit fast 45 Jahren „Die Gelben Zauberseiten“ heraus – ein Branchenverzeichnis für seinen Berufsstand und organisiert in diesem Jahr zum elften Mal die „Hamburger Zaubernächte“ vom 16. bis 18. September im Hamburger Sprechwerk, Klaus-Groth-Straße 23.
Seine Triebfeder, sagt er, sei die Liebe zu seiner Kunst: „Sie nach vorne zu bringen und zu vermitteln, wie wunderbar sie ist – dafür brenne ich.“ Entfacht wurde seine Leidenschaft im Alter von sechs Jahren durch einen Kartentrick seines Vaters. Er übte eisern, trat schon bald vor Publikum, später auch im Fernsehen auf und brachte es mit 27 Jahren zum Zauberweltmeister.
Ein Zaubermuseum für Hamburg?
„Nebenbei“ studierte der gebürtige Ostwestfale in Düsseldorf Kunst und Kunstgeschichte unter Josef Beuys und machte später noch sein Diplom in Design. Um seine Liebe zur Bildenden Kunst und zur Zauberkunst zu verbinden, gründete Witt vor neun Jahren seine Galerie-W, die sich seit 2017 am Mühlendamm 78-80 befindet. Dort zeigt er ausgesuchte Werke Hamburger Künstler und einmal im Jahr eine Zauberausstellung. Immer freitags um 21 Uhr erstaunt der fingerfertige und wortgewandte Illusionist dort im „Zaubersalon“ das Publikum mit seinen Tricks. Witts Traum: ein Zaubermuseum für Hamburg. „Wenn mir die Stadt ein Angebot für eine Location macht, würde ich das wahnsinnig gerne machen.“ Bezahlbare 100 Quadratmeter wären sehr gut, sagt der Mann, der schon über 30 Ausstellungen kuratiert hat, „alles was darüber ist, wäre noch besser.“
Sein neuester Coup untermauert nun die Bedeutung der Hansestadt für die Zauberkunst: das Buch „Zauberstadt Hamburg“, das er anlässlich des 70. Geburtstags seiner Fachzeitschrift „Magische Welt“ herausgebracht hat. Für den großformatigen Schmuckband recherchierte er im Staatsarchiv, trug zauberhafte Hamburgensien, Abbildungen und Fotos zusammen und entlockte namhaften Experten Gastbeiträge. Denn ausgerechnet in Witts Wahlheimat gab es den weltweit ersten Zauberverein, die erste Zauberzeitschrift in deutscher Sprache oder das weltberühmte Zaubergeschäft der Familie Bartl am Jungfernstieg. „Das Buch beschreibt nicht die Tricks, sondern zeigt die Schönheit der Zauberkunst an verschiedenen Stellen in der Stadt“, sagt Wittus Witt.
Zauberstadt Hamburg, Bildband von Wittus Witt, 228 Seiten, über 300 Abbildungen aus drei Jahrhunderten, Schutzumschlag mit DVD und zwei weiteren Beilagen, Grußwort von Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Preis 47,50 Euro, Verlag: Magische Welt, Bergstedter Chaussee 32, 22395 Hamburg, Bestellung unter: abc@magischewelt.de, ISBN: 9783947289615.
Last modified: 22. Dezember 2022