Gut Wulksfelde: In der Gutsküche gibt es spannende Gemüse zu entdecken, Fleisch und Fisch sind Genussbeilagen
TANGSTEDT Seit 2009 betreiben Rebecca und Matthias Gfrörer die Gutsküche auf Gut Wulksfelde. Sie sind Gastgeber mit Leib und Seele, haben in den Sterneküchen rund um den Globus gearbeitet und mit ihrer Gutsküche einen Traum verwirklicht: Hier erwartet die Gäste eine zeitgemäße Küche mit saisonalen Gerichten, die naturverbunden mit viel Raffinesse zubereitet werden.
Viele der Rohstoffe wachsen auf Gut Wulksfelde und haben von der Ernte auf dem Feld einen sehr kurzen Weg bis in die Küche. In der Gutsküche hat sich am gastronomischen Konzept im Wesentlichen nichts verändert: Hier stehen schon immer saisonale Gemüse- und Obstsorten aus nachhaltigem Anbau auf der Karte.
Bio ist das Normalste der Welt
„Vegetarisch, pflanzlich und saisonal“ lautet das Motto. Oder kurz gesagt „Bio ist das Normalste der Welt“, wie Matthias Gförer seine Oma zitiert. Fisch, Fleisch und Geflügel gibt es auch, aber das sind die „Genussbeilagen“ zu Gemüse und Obst. Ihm ist nicht die Oberliga-Sterne-Gastronomie wichtig, sondern der bewusste Genuss. Welche Geschichte steckt hinter dem Lebensmittel? Wo sind Salat und Co. gewachsen?
„Ich freue mich, dass wir hier erfolgreich Eiszapfen anbauen“, sagt Gförer. Er meint damit die scharfen Mini-Rettiche, die gerade geerntet werden. Einen Teil hat er süß-sauer eingeweckt. „Die vegetarische Küche bietet viele kreative Möglichkeiten“, freut er sich. Eine komplett vegane Küche kommt für Gförer nicht infrage. Jeder Gast soll in der Gutsküche bewusst genießen und Neues entdecken. Auf der aktuellen Speisekarte finden die Gäste unter anderem „Bretonische Artischocke“, „Weißkohl Wiener Art“ oder Wulksfelder Erdbeeren „Romanoff“ zum Dessert.
„Mein Ziel ist es, dass das bewusste Genießen ganz normal sein soll“, erklärt Matthias Gförer. Die Corona-Pandemie sieht er als Chance, zusammen mit den Gästen ein neues Kapitel aufzuschlagen. „Corona hat mit uns allen etwas gemacht“, stellt er fest. „Wir haben die falsche Geschwindigkeit im Leben.“ Gförer meint damit zum Beispiel Lebensmittel und Snacks, die immer und überall verfügbar sind. Schnell noch ein belegtes Brötchen vom Bäcker auf dem Weg ins Büro, abends Döner oder Currywurst, oft im Gehen gegessen – bewusst genießen sieht anders aus.
„Der Lebensmittelkonsum verändert sich gerade extrem“, beobachtet der Gastronom. Besonders die Jüngeren stellen viele Fragen nach der Herkunft und den Anbaumethoden. Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle. Gförer bietet in der Gutsküche Kaffee aus Äthiopien an und unterstützt so ein ganzes Dorf, das vom Kaffeeanbau lebt.
Nach der Corona-bedingten Pause kommen die Gäste wieder in Scharen. „Wir sind gut gebucht“, freut sich Gförer. Ob auf der großen Terrasse oder im Restaurant: Es gibt viel zu entdecken. Alle Infos unter www.gutskueche.de. (str)
Last modified: 28. Juli 2021