Wie sind die Bedingungen für Schüler und Lehrer nach den Sommerferien?
ALSTERTAL/ WALDDÖRFER Sechs Wochen Sommerferien sind vorbei – am morgigen Donnerstag beginnt das neue Schuljahr. Ende vergangener Woche gab es neue Hygiene-Richtlinien seitens der Schulbehörde. Schulleiter, Lehrer, Schüler und Eltern müssen flexibel bleiben, denn die Inzidenzen steigen weiter.
Von Anja Krenz
Schulen und Familien mit schulpflichtigen Kindern können nach diesem Ferienende ein weiteres Mal nicht auf lange Sicht planen. Denn in Hamburg steigen sowohl die Infektionszahlen als auch die Sieben-Tage-Inzidenzen weiterhin stärker an als im Bundesdurchschnitt. Verantwortlich dafür sind, wie schon im vergangenen Jahr, die Urlaubsreisen in den Sommerferien. Eine aktualisierte Ausgabe des sogenannten Muster-Corona-Hygieneplanes, der Ende vergangener Woche von der Schulbehörde herausgegeben wurde und nun bis auf weiteres Gültigkeit hat, besagt, dass alle Schüler in Präsenz und im Klassenverband unterrichtet werden und im Unterricht Masken tragen müssen, ausgenommen sind Vorschüler. Die Präsenzpflicht bleibt, vorerst bis zu den Herbstferien, jedoch ausgesetzt.
Schüler haben am ersten Schultag eine von den Eltern unterschriebene Erklärung vorzulegen, in denen sie versichern, sich an die Rückreisebestimmungen gehalten und zum Beispiel in den vergangenen 14 Tagen kein Hochinzidenzgebiet besucht zu haben. Wie schon vor den Sommerferien müssen ungeimpfte, ungenesene Schüler mindestens zweimal pro Woche getestet werden, Lehrer haben das Recht auf drei Tests. Neu: Im Musikunterricht ist das Singen und Spielen von Blasinstrumenten unter Einhaltung eines Mindestabstands von zweieinhalb Metern wieder erlaubt. Die Schulen sind zudem über die Impfangebote in den Messehallen für die 16- bis 17-Jährigen informiert worden. Das Impfen der Schüler ab zwölf Jahren bleibt vorerst umstritten. Zwischen Ende August und Anfang Oktober sollen laut Schulsenator Ties Rabe alle Klassenräume mit mobilen Luftfiltergeräten ausgestattet werden, die einen „gewissen Dezibelwert“ nicht überschreiten sollen.
Lernferien – erfolgreiches Modell
Die Schulleiterinnen und Schulleiter zu fassen zu kriegen, war so gut wie unmöglich. „Zu viel zu tun“, „telefoniert gerade“ oder „ist im Moment mit neuen Lehrern beschäftigt“ – das waren die Auskünfte der Schulsekretariate in den vergangenen Tagen, in denen das Heimat-Echo versucht hatte, mit den Verantwortlichen zu sprechen. Schulleiter Alexander Rebers von der Stadtteilschule Bergstedt nahm sich Zeit und teilte mit, dass 50 seiner 1.180 Schüler an den kostenlosen Lernferien teilgenommen hätten. Auch an der Grundschule Redder in Sasel haben laut Schulleiter Gunnar Hümme 40 von 440 Schülern Ferienzeit investiert, um Anschluss zu halten. Aufgrund der Nachfrage und der Lernerfolge hat die Schulbehörde das Projekt um weitere fünf Lernferien bis Ende 2022 verlängert. Beide Schulleiter wissen noch nichts von Schülern, die sich aufgrund der neuen Rückreisebestimmungen in Quarantäne begeben müssen und somit den Schulstart verpassen.
Einschulung für die neuen Jahrgänge an den weiterführenden Schulen wird am Montag, 9. August sein. Sechs fünfte Klassen werden nacheinander in Bergstedt mit einer „schönen, angemessenen“ Feier in der Aula willkommen geheißen, und „zwei Begleitende pro Kind sind zugelassen“, so
Schulleiter Rebers. Gunnar Hümme und seine Lehrkräfte werden einen Tag später vier erste und am Folgetag drei Vorschulklassen in der Schule Redder begrüßen. „Ich wünsche mir, dass die Politik Eltern und Kinder im Blick behält und dass die Schulen nicht wieder geschlossen werden“, sagt Hümme.
Alexander Rebers, Schulleiter der Stadtteilschule Bergstedt:
„Wir freuen uns auf den Schulstart, unsere neuen Schüler und die Familien!“
Foto: Stadtteilschule Bergstedt
Gunnar Hümme,
Leiter der Schule Redder in Sasel:
„Ich wünsche mir, dass die Politik Eltern und Kinder im Blick behält!“
Foto: Anja Krenz
Last modified: 4. August 2021