50 Polizisten vor Ort – Montag wurde eine Frau in Gewahrsam genommen
BERGSTEDT Seit Wochen treffen sich montags – wie an vielen anderen Orten in Deutschland – in Bergstedts Ortsmitte sogenannte Corona-Spaziergänger, die gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestieren. Am Montag dieser Woche waren nicht nur rund 120 Protestierende aus Bergstedt und anderen Stadtteilen vor Ort, sondern mittlerweile auch rund 50 Polizisten.
Unter anderem waren sie von der Kirche zu Hilfe gerufen worden, weil sich die Demonstranten auf dem Kirchengelände versammelt hatten. „Das aber möchte die Kirchengemeinde nicht und hatte uns gebeten, sie zu unterstützen, ihr Hausrecht durchzusetzen“, erklärt Jan Fedkenhauer, Leiter des PK 35. Die Beamten haben bei rund 20 Menschen Personalien aufgenommen, eine Frau für die Dauer der „Spaziergänge“ in Gewahrsam genommen. Grund: Bei einer Menschenmenge dieser Größenordnung handele es sich um eine Versammlung, für die gewisse Spielregeln gelten – beispielsweise Maskenpflicht und Abstandsregeln. Das Problem: „Alle sind friedlich, aber keiner hält Abstand oder trägt eine Maske“, erklärt Fedkenhauer.
Er und seine Kollegen suchen das Gespräch und möchten die Menschen dazu bewegen, ganz offiziell eine Versammlung anzumelden. „Dann muss ich nicht 50 Polizisten schicken, sondern eine Handvoll, die das Geschehen begleiten. Die Teilnehmer könnten auf der Straße laufen und ihre Meinung ganz offiziell kundtun“ so Fedkenhauer. Einige „Spaziergänger“ ließen sich auf Gespräche mit der Polizei ein, andere entziehen sich dem Dialog. Doch auch Protest gegen die Spaziergänger formiere sich nun. „Es sind Menschen auf uns zugekommen, die über eine Gegendemonstration nachdenken“, so Fedkenhauer. (sho)
Last modified: 15. Februar 2022