Ab November wieder Holz aus dem heimischen Wald
VOLKSDORF Dieser Tage ist es vielerorts laut im Wald: Die Revierförsterei Volksdorf beginnt mit den turnusmäßigen Pflege- und Durchforstungsarbeiten in ihren 89 Waldparzellen im Bezirk Wandsbek. „Umfangreiche Baumfällungen“ sind angekündigt. Eine gute Gelegenheit, sich mit Brennholz direkt aus dem Wald zu versorgen? Das Heimat-Echo hat beim Förster nachgefragt.
Von Marius Leweke
Grundsätzlich wird das bei Durchforstungsmaßnahmen anfallende Holz an Brennholzkunden abgegeben, zumal es oftmals von zu schlechter Qualität für die Holzindustrie ist, teilt das Bezirksamt auf Anfrage mit. Aber es darf nicht jedermann in den nächsten Wald fahren und dort irgendwo Holz sammeln. Die Revierförsterei verkauft das Holz in sogenannten Losen, die für die Käufer nah an den Wegen bereitgestellt werden. Diese Lose bestehen in der Regel nicht aus kaminfertig zugeschnittenem Holz, sondern müssen vom Käufer zum Abtransport zersägt werden.
Motorsägeschein ist Pflicht
Damit dies möglichst sicher und fachkundig erledigt werden kann, benötigt der Abholer einen Motorsägeschein. Im Moment kann dies zum Nadelöhr werden. „Unsere Motorsägekurse sind maximal ausgebucht und wir führen eine lange Nachrückerliste“, sagt Revierförster Alexander Knöttgen. Er rät, im Umland nach alternativen Kursangeboten zu schauen. Ohnehin ist das Holz der Revierförsterei bis zum Jahresende ausverkauft. Die Brennholznachfrage sei um ein Vielfaches höher als das, was im Sinne des Waldes guten Gewissens bereitgestellt werden kann. Förster Knöttgen: „Unsere Priorität liegt immer auf Sicherung, Schutz und Pflege der Waldbestände.“
Holzdiebstahl wird angezeigt
Unterdessen häufen sich im Bereich der Revierförsterei Vandalismusvorfälle und sogar illegale Baumfällungen, die als Straftat zur Anzeige gebracht werden. Zugenommen hat auch der Holzdiebstahl, so das Bezirksamt. „Immer wieder wurde uns durch Brennholzkunden berichtet, dass deren gekaufte Lose manchmal sogar über Nacht be- oder gestohlen wurden.“ Verboten ist übrigens auch das Auflesen von Ästen und Zweigen im Wald.
Die Stadt Hamburg und ihre Förstereien unterstützen ein ausgedehntes Totholzkonzept, das das Verbleiben von ökologisch wertvollen abgestorbenen Bäumen und Baumresten vorsieht. Ab November steht wieder Brennholz für Interessierte (mit Motorsägeschein!) bereit. Bewerbungen dafür bitte formlos per E-Mail an die Revierförsterei. Der Kaufpreis steht noch nicht fest, in diesem Jahr waren es 60 Euro pro Raummeter Holz.
Last modified: 19. Oktober 2022