Pelle Burmeister (16) fährt zum World Junior Surfing Championship
BERGSTEDT Die besten Nachwuchssurfer der Welt treffen sich Ende Mai in El Salvador zum World Junior Surfing Championship. Mit dabei ist Pelle Burmeister aus Berne, der in Bergstedt zur Schule geht. Mit dem Heimat-Echo hat der 16-Jährige über seine Erfolgschancen bei der Junioren-WM und das Wellenreiten an sich gesprochen.
Von Marius Leweke
Nervös sei er nicht, eher gespannt und neugierig – nicht nur aufs Surfen. „Ich war noch nie in Amerika und will auch ein bisschen was von El Salvador sehen“, sagt Pelle Burmeister. Klar bleibt aber, dass der Schwerpunkt auf dem Wettbewerb liegt. Bei der Junioren-WM der International Surfing Association starten nur acht Deutsche, jeweils vier unter 18 und vier unter 16 Jahren. „Ich bin der einzige von uns, der tatsächlich in Deutschland lebt und noch nicht einmal am Meer“, sagt Pelle. Der Rest des Teams wohnt in den Surf-Hotspots auf den Kanaren oder in Portugal. Aber wie schafft es ein Binnenländer in die Welt-Elite? Pelle lacht. „Ich trainiere an den Wochenenden in Dänemark.“ Die Küste zwischen Agger und Hanstholm im Nationalpark Thy ist als „Cold Hawaii“ in Surferkreisen weltbekannt. Weil die Zeit knapp sei, übe er vielleicht intensiver als die Mitbewerber mit dem Meer vor der Haustür.
Darüber hinaus hat der Teenager während der Homeschooling-Zeit fünf Monate auf Fuerteventura gelebt und verbringt quasi jede Ferienwoche auf dem Brett, im Sommer zudem als Surflehrer an der französischen Atlantikküste. Die erfolgreiche Bewerbung für das WM-Team erfolgte wegen der Pandemie-Lage dann per Video.
Als Dreijähriger auf Papas Surfbrett
Zum Wellenreiten kam Pelle schon als kleiner Junge. „Als ich drei war, hat mein Vater mich mit Schwimmflügeln auf sein Surfbrett gelegt und es ging ab.“ Surfen ist bei den Burmeisters „so ein Familiending“. Mit den Jahren wächst die Erfahrung: „Ich kann Wellen lesen.“ So will Pelle auch den Wettbewerb angehen. „Vor dem Start bin ich total ruhig und schaue mir die Wellen an.“ Auf dem Brett im Wasser heißt es dann, präsent sein und in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen treffen.
Bei der Surf-WM geht es darum, eine Reihe von „Moves“ möglichst perfekt vorzuführen. Dazu zählen Sprünge aus dem Wasser, Wendemanöver auf dem Wellenkamm und fehlerfreies Ausgleiten. „Wir sind zu viert für 20 Minuten im Wasser“, erläutert Pelle und zeigt gestenreich, wie man sich die Figuren vorstellen muss.
Seine Chancen schätzt der Schüler realistisch und vorsichtig optimistisch ein. „Ich bin erst einmal total glücklich dabei zu sein.“ Surfen sei ein Natursport, bei dem Wind und Wasser Vor- und Nachteil zugleich sein können. Auf eine Karriere als Surfprofi arbeitet Pelle nicht hin. Nach dem Abitur will er zwei Jahre reisen und surfen und später vielleicht Lehrer für Sport und Mathematik werden. Berichte zur Surf-WM sind online unter www.isasurf.org zu sehen.
Last modified: 11. Mai 2022