Skateparks erleben seit der Pandemie einen Boom und erfreuen sich großer Beliebtheit
HAMBURG Ein Brett, zwei Achsen und vier Rollen. Skateboarden ist, vor allem bei Jugendlichen, schon lange eine beliebte Freizeit- und Trendsportart. Das weiß auch die Stadt Hamburg und bietet Skatern die Möglichkeit, ein breites Angebot an Skateparks kostenlos zu nutzen.
Von Jonas Conrad
Das Skateboardfahren wurde 1960 in den USA „erfunden“ und ist die Übertragung vom Wellenreiten auf den Beton. Seither ist das Sportgerät Skateboard weiterentwickelt worden und gilt heutzutage als ausgereift. Seit 2020 ist das Skateboarden sogar eine olympische Disziplin. Die Voraussetzungen beim olympischen Wettbewerb sind ähnliche, wie sie die Skater aus ihrem Park um die Ecke kennen. Es wird durch einen straßenähnlichen Parcours gefahren, in dem Hindernisse, wie z.B. Bänke, Treppen und Treppengeländer, Bordsteine und Mauern aufgebaut sind. Punktrichter bewerten anschließend den Durchlauf und die Tricks nach Ausführung, Tempo, Kreativität, Vielfalt und Anzahl der Fehler.
Auch in unserer Region gibt es einige Skateparks, in denen man den Umgang mit dem Board trainieren kann. Man findet dort Treppengeländer, sogenannte Rails ebenso wie Halfpipes und Kicker. Beliebte Parks befinden sich z.B. an der Grundschule Tangstedt. In Norderstedt wartet der Holzwurm Skatepark auf Besucher und der Skatepark am Tegelsbarg, in der Straße Högenredder, ist ebenfalls beliebt. Alle Parks sind kostenlos und jeder Zeit zugänglich.
Flächen für Neueinsteiger und für Geübte
Wer es richtig wissen will, sollte ins i-Punkt Skateland am Berliner Tor fahren. Hier befindet sich eine besonders gepflegte und große Anlage mit einem Indoor- und einem Outdoorbereich. Für einen Besuch sollte man allerdings schon ein wenig geübt sein, damit man die vielen Angebote auch nutzen kann. Ein weiterer Skatepark in unserer Region befindet sich in Langenhorn, in der Essener Straße. Neben einem Fußball- und einem Baskteballplatz präsentiert sich hier eine perfekte Fläche für Neueinsteiger und fortgeschrittene Skater. Es gibt viele Hindernisse zur Auswahl. Das Besondere an dem Skatepark ist, dass die Stadt Hamburg ihn gemeinsam mit den Jugendlichen Skatern geplant hat, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden.
Wir haben den 13- jährigen Linus getroffen, der seit zwei Jahren begeistert skatet. „Beim Skaten ist die Balance besonders wichtig. Außerdem funktioniert kein Trick ohne Überwindung“, erzählt er. Blaue Flecken gehören zum Tagesgeschäft eines Skaters, da man sich auch einfach mal auf die Nase lege, so der 13-Jährige. Momentan übt der gebürtige Garstedter einen „Varial-Heelflip“. Bei diesem Trick dreht man das Skateboard 360 Grad um die Längsachse – das nennt man „Heelflip“. Hinzu kommt ein „Pop-Shove-it“ bei dem das Board um 180 Grad gedreht wird. „Ein bisschen muss ich noch üben, aber ab und zu stehe ich den Trick schon“, erzählt Linus.
Schutzkleidung und Grundlagen-Tricks
Für das Skateboardfahren braucht es keine großen Voraussetzungen. Man benötigt nur eine Straße und das Board und schon kann es losgehen. Anfänger müssen auf jeden Fall Schutzkleidung tragen. Helm, Knie- und Handgelenkschoner dürfen auf keinen Fall fehlen. Beherrscht man das einfache Fahren, wird klassischerweise der erste Trick erlernt. Er ist Grundlage für alle folgenden Tricks.
Ein Sprung mit dem schönen Namen „Olli“ beschreibt das Nachuntendrücken der Rückseite des Skateboards mit dem hinteren Fuß. Darauf folgt das Nachobenziehen des vorderen Fußes. Stimmt das Timing, hebt man vom Boden ab und ist ein paar Monate später vielleicht schon ein richtiger Skater, wie Linus.
Skateparks im Nordosten von Hamburg
Minus-Ramps Skatepark Rahlstedt,
Großlohering 52f, 22143 Hamburg
Skatepark Poppenbüttel
Tegelsbarg, 22399 Hamburg
Skateanlage Stormarnplatz,
Manfred-Samusch-Str. 5, 22926 Ahrensburg
Skatepark Bargteheide
Westring, 22941 Bargteheide
Last modified: 11. Mai 2022