Das Haus der Jugend in Poppenbüttel bietet Ablenkung und Platz für Kinder
POPPENBÜTTEL Lockdown, Homeschooling, Homeoffice – Kindern und ihren Eltern wird derzeit viel abverlangt. Da kann einem zu Hause schon mal die Decke auf den Kopf fallen, vor allem, wenn man über beengte Wohnverhältnisse verfügt. Deshalb läuft im Haus der Jugend am Tegelsbarg 2b seit vier Wochen das Projekt „Familienzeit“. Die Einrichtung, die vom Bezirksamt Wandsbek betrieben wird, bietet damit Raum zum Toben und Spielen.
Die Idee für die Familienzeit hatte Daniela Nießen, Leiterin der Einrichtung: „Wir haben hier Räume, die beheizt und bespielbar sind – andere haben Raumnot. Da war es die logische Konsequenz, das zusammenzubringen, um die Eltern zu entlasten und den Kindern die Möglichkeit zum Auspowern zu verschaffen.“ Seit dem 13. Januar werden sechs Termine pro Woche angeboten. Die Familie, die ein Zeitfenster ergattert hat, darf einen haushaltsfremden Spielkameraden mitbringen. Und dann wird das Haus der Jugend zur Spielwiese: Insgesamt 300 Quadratmeter stehen den Kindern zum Toben zur Verfügung. Die beiden Turnräume sind ausgestattet mit Sportgeräten, Matten, Fußballtoren und Basketballkörben. Außerdem gibt es Fahrgeräte in jeder Form, Tischkicker und Air-Hockey. Mit Kleinkindern kann der Raum der Mutter-Kind-Gruppe mit Bällebad und Spielzeug genutzt werden. Die Familie bekommt eine eigene Toilette zugeteilt, hat die Räume für sich allein und muss daher beim Spielen auch keine Maske tragen, es sei denn sie nähert sich einem Mitarbeiter. Kaffee, Wasser und Kekse stehen parat. Das Gesamtpaket ist kostenlos.
Angebot geht vorerst weiter
Da mit einer Verlängerung des Lockdowns zu rechnen ist, hat Daniela Nießen für die Woche ab dem 15. Februar bereits Termine gemacht und unter Vorbehalt vergeben. „Wenn die Maßnahmen so streng bleiben, werden wir die Familienzeit weiter fortführen. Sobald es Lockerungen gibt, werden wir uns aber wieder auf die Kinder- und Jugendarbeit konzentrieren – das ist ja unser eigentlicher Fokus.“
Das Haus der Jugend (HdJ) Tegelsbarg existiert seit 35 Jahren. Gedacht ist es als offene Einrichtung für junge Menschen zwischen sechs und 27 Jahren. Unter „normalen“ Umständen nutzen pro Tag durchschnittlich 60 Kinder und Jugendliche den offenen Bereich. Zusätzlich bieten vier Festangestellte und zwölf Honorarkräfte unterschiedlichste sogenannte Interessengruppen an – von Fußball über Töpfern bis hin zum kreativen Gestalten. Trotz der Pandemie findet einiges statt wie Texten, Podcasts produzieren, Basketball, der Nähkurs oder die Lernhilfe. Obwohl Nießen um die Probleme weiß, mit denen sich Familien aktuell herumschlagen müssen, kann sie das Haus nicht als Ausweichquartier zum Beispiel für Homeschooling anbieten: „Die Kapazitäten haben wir leider nicht. Außerdem sind alle Räume ausgelastet.“ Unter anderem durch die Familienzeit. „Ich bin froh über dieses Angebot. Für die Kinder ist es wichtig, mal zu Hause rauszukommen“, sagt Zehide Mansury. Sie ist heute mit Tochter Helena (10) und Sohn Arian (12) im HdJ, die immer abwechselnd jemanden mitbringen dürfen.
Wer Interesse an der Familienzeit hat, melde sich unter Telefon 606 54 00 oder 0176-42863295. (ak)
Last modified: 21. April 2021