Theater-AG des Heinrich-Heine-Gymnasium mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet
POPPENBÜTTEL Der Bertini-Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Die Theater AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums darf sich – wie vier weitere Preisträger – auf 2000 Euro freuen. Das Geld soll zur Deckung der entstandenen Kosten verwendet werden. Viel mehr zählt die Wertschätzung. „Am wichtigsten ist es uns, dass mit dem Preis das Engagement der Schüler gewürdigt wird“, freut sich Schulleiter Borck.
Von Stephanie Rutke
„Weiter als die Angst“ ist ein beeindruckendes Theaterstück, das den jungen Darstellern viel abverlangt hat. Die Spielzeit beträgt 106 Minuten, es gab sehr viel Text zu lernen für die langen Dialoge und Monologe. Die Bühne ist zweigeteilt, im Vordergrund mit Stacheldraht abgegrenzt, das Bühnenbild sehr schlicht und in dunklen Farben gehalten. Auf der einen Seite die Geschwister Scholl – auf der anderen erzählt Anne Frank ihre Geschichte. Das Geschwisterpaar Hans und Sophie Scholl wird gespielt von den Geschwistern Helena (20) und Emanuel (17) Bohndorf. „Das hat es uns in Coronazeiten leichter gemacht, weil so zwischen den beiden ein enger Kontakt auf der Bühne möglich war“, erklärt Borck. Für Szenen, in denen Anne Frank (Line Ott, 17) ihren Freund trifft, wurde eine andere Lösung gefunden: Ein Sakko hängt auf der Bühne, der Schauspieler steht am Bühnenrand und spricht. Geprobt wurde sechs Monate lang mit dem Regisseur Nils Daniel Finckh. Geprobt wurde kompakt an mehreren Tagen am Stück, an Wochenenden oder in den Ferien. Finckh arbeitet sonst viel am Schauspielhaus Hamburg und hat mittlerweile – Corona-bedingt – einen Lehrauftrag am Heine-Gymnasium. „Ich arbeite schon lange mit Schülern in Verbindung mit Profis und in diesem Projekt war die Arbeit sehr berührend“, sagt Finckh. „Die Jugendlichen haben es geschafft, die Gratwanderung zwischen der Figur und dem Schauspieler selbst zu meistern.“ Er habe wenig eingegriffen und die Schüler einfach spielen lassen, weil so die spannendsten Momente entstehen. Die beiden Schauspieler Samuel Weiss (Deutsches Schauspielhaus Hamburg) und Stephan Schad (Thalia Theater) haben das Projekt ehrenamtlich begleitet. Zwei der beteiligten Schülerinnen wollen dem Theater treu blieben: Helena Bohndorf (Sophie Scholl) und Line Ott (Anne Frank) möchten Schauspielerinnen werden.
Das komplette Stück kann als Film auf der Homepage der Schule unter www.heinegym.de angesehen werden.
Last modified: 3. Februar 2021