„Ich empfinde meine Arbeit als sehr sinnstiftend“
VOLKSDORF Wenn es um Vermietung geht. Oder um Veranstaltungen. Um Organisation, Koordination und Kommunikation – sie „schmeißt jetzt den Laden“: Astrid Gottschalk-Winand unterstützt die Stiftung Ohlendorff’sche Villa seit fast vier Monaten als Ansprechpartnerin für alle Fragen und Anliegen. Das Heimat-Echo hat mit ihr über ihre Arbeit und Pläne der Stiftung gesprochen.
Von Susanne Lorenz
Heimat-Echo: Frau Gottschalk-Winand, Sie sind gebürtige Buxtehuderin, haben lange Zeit in Bonn gelebt und sind letztes Jahr nach Volksdorf gezogen. Haben Sie hier schon Fuß gefasst?
Astrid Gottschalk-Winand: Ja, das ging schnell. Gleich zu Beginn habe ich das Museumsdorf kennengelernt – und es hat gleich gezündet. So ein schöner Ort! Spontan habe ich meine Hilfe bei Instandhaltungsarbeiten angeboten und arbeite dort jetzt regelmäßig ehrenamtlich mit. Das macht viel Spaß, und die Menschen sind nett. Kürzlich haben wir Zäune gebaut.
Ihre Entscheidung für die Ohlendorff’sche Villa war ja auch eine sehr spontane. Wie kam es dazu?
(lacht): Ich kam bei einem Bummel durchs Dorf am Schaukasten der Villa vorbei, sah das Stellenangebot, das dort aushing und dachte: Ja! Da hat es auch gezündet.
Wie haben Sie die ersten Monate Ihrer Arbeit erlebt?
Von Anfang an habe ich meine Tätigkeit hier als sehr positiv und sinnstiftend empfunden. Wenn man für eine Stiftung tätig ist, hat die Arbeit einen ganz anderen Geist – wie überall, wo Menschen wirklich für ihre Sache brennen. Das Kaufmännische steht nicht immer und ständig im Vordergrund, das macht das Arbeiten viel befriedigender.
Wie genau können wir uns Ihre Arbeit vorstellen?
Ich bin – unter anderem – für die Vermietung der Räume zuständig, plane alle Veranstaltungen im Haus und sorge gemeinsam mit freiwilligen Helfern dafür, dass alles, was für die Veranstaltung gebraucht wird, rechtzeitig und vollständig vor Ort ist.
Wer sind die Veranstalter?
Der Kulturkreis Walddörfer und die Volkshochschule sind mit ihrem kulturellen Angebot und ihren Kursen ständige Mieter und Veranstalter in der Villa. Privatpersonen buchen unsere Räume für Hochzeiten und Familienfeiern. Und, wirklich erfreulich: Zunehmend entdecken Gruppen, die kein großes Budget haben, die Villa als Ort für ihre Begegnungen. Elternkurse und Lehrerkonferenzen finden hier statt, die FreiwilligenBörse Aktivoli tagt bei uns, das Team eines Reisebüros für Behinderte trifft sich hier, ein Repair Café hat gerade angefragt. Das möchte die Stiftung im kommenden Jahr intensivieren: Viele Gruppen aus der Region können von den günstigen Mieten profitieren. Und die Stiftung kann mit den Mieten diese schöne Villa erhalten. Ich finde es toll, dass hier Kultur und Austausch über den gemeinnützigen Stiftungszweck so günstig darstellbar sind.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Arbeit?
Ich bin kein Freund von Routinen. Die Vielfalt der Aufgaben und die Unterschiedlichkeit der Menschen, denen ich hier begegne, erfordern Kreativität und Denkvermögen. Das macht mir Spaß. Und Organisation liegt mir im Blut.
Kürzlich hat die Stiftung ein Vorstandsmitglied verloren: Probst i.R. Lehmann ist verstorben. Wie geht es jetzt weiter?
Ja, das ist ein großer Verlust. Mitte Januar tagt der Vorstand erstmalig wieder, dann wird man weitersehen.
Und wann startet der Kulturkreis wieder mit seinem Programm?
Am 23. Januar geht es wieder los. Professor Dr. Michael Göring liest an dem Abend aus dem letzten Buch seines Freundes Theo Sommer. Dann folgen Konzerte, Comedy, Vorträge – und natürlich ist auch „Volksdorf offline“ wieder am Start, das bekannte Volksdorfer Gesprächs- und Diskussionsforum. Wir haben viel vor. Das Programm für die ersten drei Monate gibt es übrigens bereits unter kulturkreis-walddoerfer.net.
Last modified: 4. Januar 2023