Sehr gute Trainingsbedingungen bei der Radsport-Gemeinschaft Hamburg
FARMSEN Der in den 60er Jahren in den USA entstandene BMX-Sport erfreut sich auch in Deutschland steigender Beliebtheit. Seit 1987 finden, bis auf wenige Ausnahmen, jedes Jahr BMX-Freestyle-Weltmeisterschaften statt. Über einen noch jungen Dachverband werden seit 1996 zusätzlich BMX-Race-Weltmeisterschaften ausgetragen. Seit 2008 ist die Sportart olympisch. Die Sportredaktion hat hinter die Kulissen der coolen Biker-Künstler geschaut und die BMX-Anlage am Neusurenland in Farmsen besucht.
Von Torsten Neumann und Sebastian Conrad
Die Abkürzung „BMX“ steht für „Bicycle MotoCross“. Dabei stehen nicht nur Tricks auf dem Rad im Vordergrund, vielmehr wird zwischen zwei unterschiedlichen Disziplinen unterschieden: „Race“ und „Freestyle“. Beim Rennen (Race) wird mit dem BMX-Rad eine Rennstrecke – meist im Freien – zurückgelegt. Hierbei kommt es auf die Geschwindigkeit an, in der die Hindernisse wie Hügel oder enge Kurven durchfahren werden müssen. Beim „Freestyle“ liegen eindeutig die Tricks und Stunts im Fokus und es kommt auf die perfekte Beherrschung des Sportgerätes an.
Die erste Adresse für BMX in Hamburg ist die RG-Hamburg. Die Radsport-Gemeinschaft Hamburg von 1893 e.V. betreibt eine eigene BMX-Rennstrecke in Hamburg-Farmsen. Beim BMX sind die ältesten Fahrer über 50 Jahre alt. Los geht es ab sechs Jahren. Den größten Anteil machen die 10- bis 14-Jährigen aus. Trainiert wird mehrmals in der Woche. Die Topfahrer trainieren teilweise mit ehemaligen Profis und Europameistern. Denn die besten BMXler der RG-Hamburg nehmen auch an internationalen Meisterschaften teil. Aber was braucht es, um ein guter BMX-Fahrer zu werden? „Natürlich körperliche Fitness. Denn es kommt neben Schnellkraft auch auf die Ausdauer an. Auf unserem Trainingsplan stehen insbesondere Koordinationsübungen. Denn schnell auf neue Situationen zu reagieren, auszuweichen oder eine sich bietende Lücke zu erkennen und darauf zu reagieren, kann das Rennen entscheiden”, berichtet uns Trainer Christian Ehle.
BMX ist nicht ungefährlich
Die Technik auf dem Rad sei mindestens genauso wichtig berichtet er uns. Deshalb wird im Training die Startsequenz am häufigsten trainiert – das sogenannte „gaten“. Wer auf der ersten Geraden in Führung liegt und als Erster aus der Kurve kommt, gewinnt meist das Rennen. Zwar kann man beim „wheelen“ – dem Fahren auf dem Hinterrad auf den Geraden – oder dem „pushen“ – da versucht der Fahrer das Vorderrad in die Kuhlen der Hügel zu drücken – auch noch Boden gutmachen, aber oft fällt die Entscheidung über den Ausgang des Rennens bereits am Start.
Stürze, auch im Training, gehören dazu. Dank der vorgeschriebenen Schutzausrüstung wie Schulter-, Ellenbogen- und Knieschoner, sowie einem Brustpanzer und Full-Face-Helm, gehen die Stürze in der Regel glimpflich aus. Wer sich hiervon nicht abschrecken lässt, hat die Möglichkeit, donnerstags bei der RG vorbeizuschauen und in die anspruchsvolle Sportart reinzuschnuppern. Aus organisatorischen Gründen bittet das Trainerteam vorab um Anmeldung unter info@rg-hamburg.de, da Interesse und Nachfrage groß sind. Kids erhalten vor Ort ein passendes Bike sowie die erforderliche Schutzausrüstung und können – unter Anleitung – die Rennstrecke testen. Weitere Infos gibt es unter rg-hamburg.de.
Last modified: 8. Juni 2022