Es muss nicht immer das klassische Sportstudium sein
HAMBURG Sport macht nicht nur Spaß und hält fit, sondern kann auch ein Beruf sein. Welche Möglichkeiten es gibt, wo man sich ausbilden lassen kann und welche Universitäten und Hochschulen was anbieten haben wir hier zusammengestellt.
Von Jonas Conrad
Die Universität Hamburg ist die größte und bekannteste Studieneinrichtung in Hamburg. Einer der klassischen Studiengänge an der 1919 gegründeten Universität ist das Sportstudium auf Lehramt. Es bietet die Möglichkeit, seine Sportbegeisterung mit dem Beruf als Lehrer oder Lehrerin zu verbinden. Für das Studium zum Gymnasiallehrer sollte man sich aber schon in der Schule angestrengt haben. Der Numerus clausus lag hier im letzten Wintersemester bei 1,7.
Silas Knaak aus unserer Region, hat eine andere Richtung gewählt. Er hat seine Liebe zum Sport mit einem Studium zum Physiotherapeuten verbunden. An der Akademie für Bildung und Karriere des Uniklinikums Eppendorf (ABK) und der Hochschule 21 in Buxtehude studiert der 21- Jährige Physiotherapie im dualen System.
Eine abwechslungsreiche Studienwoche
„Ich habe an vier Tagen der Woche theoretischen und praktischen Unterricht an der ABK. An einem Tag der Woche studiere ich an der Hochschule in Buxtehude. Hinzu kommen Praktikumsphasen im UKE oder Partnereinrichtungen“, erklärt der Auszubildende. Das duale System und sein großes Interesse am Sport, das er nach diesem Studium in einem Masterstudiengang vertiefen kann, habe ihn zu der Wahl bewegt. Schon jetzt sammele er Erfahrung in verschiedenen Bereichen: von Sporttheorieunterricht in der Klasse bis hin zu Rehagruppen im Bewegungsbad sei alles dabei.
Vincent Feist aus Duvenstedt hat sich für die University of Applied Sciences Europe (EU) in Altona entschieden. Die UE bietet die Bachelorstudiengänge Sportwissenschaft mit den Schwerpunkten Fitness & Gesundheit oder Training & Leistung an, zudem den Masterstudiengang Internationales Sport & Event Management. Vincent Feist studiert Sport & Event Management im dritten Semester. „Der Studiengang ist sehr BWL-lastig. Hierbei wird der Fokus aber auf Beispiele aus dem Sport gelegt. Dazu kommen Fächer wie Sportmarketing oder Sportökonomie. Meine beiden größten Interessen, Sport und Wirtschaft, werden in dem Studiengang super miteinander kombiniert. Ich bin sehr glücklich an der EU“, berichtet der Duvenstedter.
Ähnliche Einrichtungen wie die EU sind die Hochschule Macromedia und die Medical School Hamburg (MSH). Alle drei sind Privatschulen mit Sportstudiengängen. Die Hochschule Macromedia bietet Sportpsychologie, Sportjournalismus, Sportmanagement und eSport&Games Management an. Die MSH beschränkt sich auf Sportwissenschaft und Sportpsychologie. Dies ist ein Bereich, der im Profisport immer mehr Bedeutung bekommt. „An den Privaten Universitäten beziehungsweise Hochschulen hat man den Vorteil, dass man in sehr kleinen Gruppen studiert und nicht mit hundert anderen Studierenden im Hörsaal sitzt“, so Vincent Feist. Das private Studieren hat allerdings auch einen stolzen Preis. An der EU, MSH und der Hochschule Macromedia zahlt man, je nach Einrichtung und Studiengang, monatlich einen Beitrag zwischen 550 und 775 Euro.
Sport studieren ist in Hamburg also gut möglich. Auch ohne Sporthochschule gibt es ein breites Angebot anderer Universitäten und Hochschulen, die Interessierte auf ein Berufsleben rund um den Sport vorbereiten.
Last modified: 2. Februar 2022