Nabu-Urgestein Heinz-Werner Steckhan tritt kürzer
BERGSTEDT Er ist der Umwelt-Kümmerer in den Walddörfern: Immer fällt der Name Heinz-Werner Steckhan, wenn es um den Erhalt der Natur und den Artenschutz geht. Nach 35 Jahren im Einsatz für Kammmolch, Kröte & Co. gibt er jetzt die Verantwortung für die Bergstedter Teiche mit dem Schutz der Amphibien, das Timmermoor und das Projekt sichere Krötenwanderung aus gesundheitlichen Gründen in neue Hände.
Von Matthias Damm
Naturschutz ist harte Arbeit. Nicht nur körperlich, etwa beim Säubern der Bergstedter Teichkette mitten im Wasser mit Wathose – auch Überzeugungsarbeit ist gefragt. Heinz-Werner Steckhan hat es oft erlebt: Jeder ist für Naturschutz, aber bei der Umsetzung muss man dem einen oder anderen manchmal gehörig auf den Senkel gehen und nicht nachlassen. „Will man im Naturschutz etwas erreichen, muss man wissen, wovon man spricht, historische Hintergründe und Gesetze kennen, man muss ganz unterschiedliche Interessen koordinieren und letztlich mit einer gewissen Hartnäckigkeit die Verwaltung und Politik dazu bringen, eine Finanzierung und Umsetzung in die Wege zu leiten“, so Steckhan.
Die nächste Generation begeistern
Den Nachwuchs mit auf die Naturschutzreise zu nehmen, war immer ein besonderes Anliegen von Heinz-Werner Steckhan. Dabei ging es ihm nicht nur um Vorträge und Appelle, sondern um das Angebot, mit anzupacken. Auf die Idee kamen auch Schüler der Grundschulen Buckhorn und Bergstedt: Sie wollten die Betreuung des Timmermoors und der Dieke übernehmen. Deren Anfrage beim Bezirk landete beim Nabu-Walddörfer und Heinz-Werner Steckhan übernahm mit Begeisterung die Gesamtbetreuung der beiden Initiativen.
„Ich habe mich sehr über das Engagement gefreut, war ich doch selbst mal Schüler an der Bergstedter Schule. Das Naturdenkmal Timmermoor habe ich gemeinsam mit der Grundschule Buckhorn 35 Jahre, die Bergstedter Teichkette mit der Grundschule Bergstedt 33 Jahre betreut“, erklärt der Naturschützer. Für die Schulen erstellte er jährlich Aktionspläne, die dann gemeinsam mit den Schülern über das Jahr abgearbeitet wurden. So kamen die Schüler durch den direkten Kontakt mit dem erfahrenen Mann zu viel Wissen über die Natur – durchaus nachhaltig, wie Heinz-Werner Steckhan erzählt: „Noch heute grüßen mich junge Erwachsene auf der Straße und sprechen mich auf die gemeinsamen Arbeitseinsätze und Erfolge im Naturschutz an. Das freut mich jedesmal sehr!“ Das Heimat-Echo begleitete die Einsätze am Timmermoor und den Bergstedter Dieken über all die Zeit mit vielen Artikeln. Der Abschied von der aktiven Betreuungs- und Naturschutzarbeit wird dem 74-Jährigen nicht leicht fallen. „In meinem Alter kann man zwar schon mal kürzer treten, meine gesundheitlichen Rückschläge haben diese Erkenntnis allerdings beschleunigt“, so Heinz-Werner Steckhan.
Wer sich über eine so lange Zeit mit so viel Herzblut und Erfolg für den Schutz von Natur und Arten eingesetzt hat, kann aber auch mit großer Freude und Stolz auf das Erreichte zurückblicken.
Last modified: 8. Dezember 2021