Verantwortliche wollen keine Sportlerinnen und Sportler ausschließen
HAMBURG 2G oder 3G? Diese Frage stellen sich aktuell nicht nur Restaurants, Clubs, Theater, Museen, Kirchen, Hotels und Freizeiteinrichtungen, sondern auch die Sportvereine. Wenn sie sich für das 3G Modell entscheiden, heißen sie Sportler willkommen, die genesen, geimpft oder getestet sind. Die zweite Möglichkeit ist, dass sie das 2G Modell wählen, bei dem nur genesene oder geimpfte Sportler Zutritt haben. Die Sportvereine aus der Region haben eine deutliche Meinung.
Von Jonas Conrad
Das 2G Modell, das nur Genesene und Geimpfte berücksichtigt, bringt einige Vorteile für die Sportvereine mit sich. Es kann auf das Abstandsgebot verzichtet werden und in den Kursen gibt es keine Begrenzung der Teilnehmer mehr. Auf die Maske darf aber vorerst nicht verzichtet werden. Die erlaubte Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen verdoppelt sich mit dem 2G Modell in Innenräumen auf 1300 und im Freien auf 2000.
Hier knüpft die Eishockeymannschaft Crocodiles Hamburg an, die in Farmsen ihre Heimspiele austrägt. Zu Heimspielen dürfen ab sofort nur noch genesene und geimpfte Zuschauer kommen, dafür aber deutlich mehr als vor der Neuregelung. Dies sei ein sehr wichtiger wirtschaftlicher Schritt für die „Crocodiles“, so Geschäftsführer Sven Gösch.
Der Duvenstedter SV spricht sich überzeugt für das 3G Modell aus: „Ein 2G Modell würde sich für uns nicht lohnen. Auch mit dem 3G Modell dürfen unsere Trainingsgruppen in voller Größe trainieren. Eine 2G Variante würde einen hohen Kontrollaufwand mit sich bringen“, erklärt der erste Vorstandsvorsitzender Oliver Stork.
Der TuS Berne, angeführt von Benjamin Schulz, wird je nach Kurs 2- oder 3G anwenden. „Grundsätzlich soll keiner vom Sport ausgeschlossen werden, weshalb wir weitgehend das 3G Modell anwenden. Bei einigen Gruppen, die in kleinen Räumen trainieren oder in denen alle Trainierenden durchgeimpft sind, macht das 2G Modell aber am meisten Sinn.“ Der TSV Duwo 08 sieht die Lage ähnlich: „Bei uns gilt nur in der Tennishalle die 2G Regelung. Für alle anderen Gruppen, und natürlich auch für unsere Gastronomie, gilt 3G. Es soll niemand ausgeschlossen werden“, sagt Vorstandsvorsitzender John Ment.
Der SC Poppenbüttel will ebenfalls niemanden ausschließen und bleibt bei der 3G Regelung. Veiko Schönke, Abteilungsleiter für Rehasport, fürchtet zudem ein Risiko des Impfzwanges, würde man die 2G Regelung einführen. Ein Risiko, das auch der TSV Sasel erkennt. Impfen müsse weiterhin auf freiwilliger Basis geschehen, weshalb der Verein sich deutlich für das 3G Modell entschieden habe. Aktuell versuche man, so viele Kurse wie möglich im Freien anzubieten.
Der Hamburger Tischtennis Verband (HTTV) entschied sich für das 3G Modell bei Punktspielen. Grund dafür sei folgende Regelung: Verweigere man einem Gegner, der nicht geimpft oder genesen sei, die Teilnahme am Wettkampf, führe dies zur kampflosen Wertung zu Lasten des Heimvereins im Mannschaftswettbewerb.
Der Hamburger Handballverein spricht sich ebenfalls gegen eine 2G Regelung im Spielbetrieb aus.
Last modified: 21. September 2021