Umfrage des DFB zeigt aber auch: Nur noch 52 Prozent fühlen sich mit ihrem Verein verbunden
FRANKFURT/HAMBURG Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine Landesverbände haben im vergangenen Monat mit 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Umfrage zum Amateurfußball durchgeführt. Auch der Hamburger Fußball-Verband hat zahlreiche Aktive, Trainer und Funktionäre von Fußballvereinen online befragt. Das Resultat ist eindeutig: Nahezu jeder Befragte hat große Sehnsucht nach seinem geliebten Sport. DFB-Präsident Fritz Keller kommentierte das Umfrageergebnis mit den Worten: „Unsere Fußballspieler wollen zurück auf den Platz. Die Sehnsucht nach dem Fußball, nach den Vereinen, nach dem gesellschaftlichen Leben ist riesig.“ Keller erläuterte ferner, dass das Fußballspielen weiterhin nur stark eingeschränkt möglich ist. „Ich hätte mir mutigere Öffnungsschritte gewünscht, da beim Fußball nachweislich nur sehr kurze Kontaktzeiten auftreten und gemäß wissenschaftlicher Untersuchungen ein äußerst geringes Infektionsrisiko besteht“, erläutert der DFB-Präsident.
95 Prozent wollen nach Corona zurück aufs Feld
Insgesamt gaben 95 Prozent der Befragten an, dass sie nach dem Ende des Lockdowns zu ihrem Sport zurückkehren wollen. Die Identifikation mit dem Fußball ist grundsätzlich immer noch sehr hoch – 98 Prozent vermissen ihren Sport.
Die Amateurfußballvereine im Nordosten von Hamburg sehnen sich ebenfalls nach einer Rückkehr auf den Platz. „Derzeit werden noch viele Trainingsaktivitäten, gerade im Jugendfußball, digital organisiert. Vereinzelt wird, mit dem Einverständnis der Eltern, in kleinen Gruppen trainiert”, berichtet Jugendfußballtrainer Detlev Hellwege vom TSV Sasel. Hellwege setzt auf eine geregelte Saisonvorbereitung ab Mai: „Da es in diesem Jahr keine Auf- und Absteiger gibt, wird die neue Saison auf der Saison 2019/20 aufsetzen”, so Hellwege. Auch beim SC Poppenbüttel hofft Vereinsjugendleiter Alexander Busch im Gespräch mit dem Heimat-Echo, dass in den kommenden Wochen weitere Öffnungsschritte möglich sind: „Jugendmannschaften trainieren bereits kontaktlos in kleinen Gruppen. Wir orientieren uns an den gesetzlichen Vorgaben und sind bereit für mehr Normalität.” Diesbezüglich zeigte sich Fritz Keller optimistisch: „Wir erhoffen uns von der Politik weitere Öffnungen. Durch Impfungen und Tests wollen wir einen weiteren Schritt Richtung Normalität gehen.“
Allerdings leide die Verbundenheit der Mitglieder zu den Amateursportvereinen. Vor der Pandemie sagten 88 Prozent, dass sie eng oder sehr eng mit ihrem Klub verbunden seien. Diese Zahl ist auf 52 Prozent gesunken. (sc)
Last modified: 26. März 2021